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„Alles S(ch)wingt“!

Vitos Behindertenhilfe Region Idstein bei großem Inklusionsfest in Wiesbaden

Am 17. September findet in Wiesbaden zum achten Mal ein großes Inklusionsfest statt:  Das Fest für Körper und Sinne. Das Motto „Alles S(ch)wingt“ macht es schon deutlich. Es geht um Musik, Klänge, Instrumente und vieles mehr. Die Vitos Behindertenhilfe Region Idstein ist ein Teil des Festes und stellt neben Catering und vielen Helfern auch Kunstwerke der Beschäftigen von der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) aus.

Teilhabe behinderter Menschen durch Musik, Theater, Spiel

Das „Fest für Körper und Sinne – mit uns“ ist im Sinne der Inklusion entstanden. Inklusion bedeutet wörtlich übersetzt Zugehörigkeit – also das Gegenteil von Ausgrenzung. Das Fest findet alle zwei Jahre mit unterschiedlichen Schwerpunkten statt. Veranstalter sind das Bistum Limburg, die Stadt Wiesbaden und der Arbeitskreis der Wiesbadener Behindertenorganisationen. Ich selbst gehöre seit 2004 zur Vorbereitungsgruppe des Festes. Darüber hinaus ist die WfbM der Behindertenhilfe Idstein von Vitos Teilhabe seit 2012 in das Fest mit eingebunden.

Und was hat das Fest nun mit der Werkstatt der Behindertenhilfe zu tun?

Kunst und Musik sind Ausdrucksformen, die Menschen miteinander verbinden. Studierende der Hochschule Fresenius [1] fragten bei uns an, ob wir Interesse an einem inklusiven Projekt mit Beschäftigten der WfbM hätten. Thema des Projektes: „Eine Kunstausstellung mit Werken von Menschen mit Behinderung“.

Das Resultat war ein übergreifendes Projekt der Fachbereiche Wirtschaft und Medien sowie der Ergotherapie der Hochschule Fresenius. Neben den Beschäftigten der WfbM waren auch Senioren der Vitos Behindertenhilfe mit dabei. Und was würde sich besser eignen als das Fest für Körper und Sinne, um diese Kunstausstellung vorzustellen? Die dortige Präsentation der Kunstwerke und die damit verbundene Wertschätzung stellt für unsere Bewohner eine einzigartige Gelegenheit dar.

Fest für Körper und Sinne

Workshop „Malprojekt – Kunstwerke gestalten!“

Zwischen Vitos Teilhabe und dem Bereich Ergotherapie der Hochschule Fresenius besteht eine langjährige Kooperation. Im Sinne einer echten Integration in die Gesellschaft, war es uns wichtig, einen Workshop zu konzipieren, der außerhalb der gewohnten Umgebung unserer Bewohner stattfindet. Julia Drosselmeyer, Studiendekanin Ergotherapie war sofort sehr angetan. In kürzester Zeit wurde der Workshop festgelegt. Nina Klemann, leitete ihn. Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Hochschuldozentin des Fachbereichs Gesundheit und Soziales.

Erstes Kennenlernen geglückt

Langsames Herantasten

Ein erstes Kennenlernen zwischen unseren 17 Vitos-Bewohnern und den Studenten fand im Vorfeld auf dem Kalmenhof-Gelände statt. Unsere Bewohner waren sehr aufgeregt und hatten schon in einem großen Stuhlkreis Platz genommen. Auf jeder Seite gab es einen freien Stuhl. Die Anspannung war groß, welche Gäste sich auf die freien Stühle setzen würden. Man lächelte sich verschämt an oder suchte den Blickkontakt zu mir.

Das Eis ist gebrochen

 

Als ich aus einer verschlossen Tasche Bälle verteilte, mit denen sich jeder kurz vorstellen sollte – inklusive der Lieblingsmusik – war in einzelnen Fällen noch Hilfestellung nötig. Am Ende hatten aber alle WfbM-Beschäftigten einen Ball in der Hand, den sie nun einem Gast zuwarfen, um nochmals den Vornamen genannt zu bekommen. Das machten unsere Bewohner mit Bedacht. Sie wählten gezielt Kontakte aus.

Und alles s(ch)wingt mit

Mit dem „Rhythmusknaller“ „Aram sam sam“ brach dann der letzte Bann. Gemeinsam hallte der „Song“ durch den Raum. Alle machten fröhlich mit und klatschten, stampften oder klopften mit Händen und Füßen.

Bei einer rhythmischen Partnerübung bewegten sich die Studenten im Stuhlkreis in Gruppen von einem Bewohner zum anderen. Den Rhythmus gab ich vor. Der Spaß war sehr groß und Lachen erfüllte den Sternensaal. Der Abschied zwischen den Studierenden und unseren Bewohnern fiel sehr herzlich aus und ließ auf einen erfolgreichen und kreativen Workshop in der Ergotherapie-Werkstatt hoffen.

Gemeinsam Kunstwerke schaffen

Über den Workshop [2] berichtet nächste Woche Yvonne Reitz, Sozialer Dienst der WfbM.

Weiterführende Informationen finden sich auch im Newsbeitrag „Musik malen zum Fest für Körper und Sinne 2016 [3]“ der Hochschule Fresenius.