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Begeisternd, fesselnd, provokant

Vernissage der Ausstellung „Kunst trotz(t) Handicap“ in der documenta-Halle

Bereits vor drei Wochen hatte Helmut Mair vom Atelier von Vitos Rheingau im Vitos Blog über die Wanderausstellung „Kunst trotz(t) Handicap“  [1]der Diakonie Deutschland berichtet. Am Freitag den 19. August fand die feierliche Ausstellungseröffnung in der documenta-Halle in Kassel statt. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Mit der Kamera im Schlepptau machte ich mich auf zur Vernissage. Meine Eindrücke will ich nun mit Ihnen teilen.

Rund 200 Werke des Ateliers von Vitos Rheingau
Hamburg Foto Safari von Dietmar Jäschke

Hamburg Foto Safari von Dietmar Jäschke

Ausgestellt werden Werke von insgesamt 70 Künstlern mit und ohne Handicap. Allein das Atelier von Vitos Rheingau unterstützt die Ausstellung mit rund 200 Kunstwerken. Klingt viel, doch die riesigen weißen Wände der documenta-Halle wirken keinesfalls überfüllt. Werke namhafte Künstler wie Otto Dix oder Joseph Beuys sind in der lichtdurchfluteten Halle genauso zu bestaunen, wie die 70 Arbeiten aus der Serie „Selbstporträts zur Dämonbändigung“ von Stephan Kramer oder die Fotokunst von Dietmar Jäschke.

Musik und Videobotschaften stimmen auf die Ausstellung ein

Nicht nur die Augen, auch die Ohren kamen auf ihre Kosten. Das Herkules-Ensemble Kassel e.V. zauberte den Besuchern mit seiner Musik ein Lächeln ins Gesicht. Begrüßt wurden wir von Pfarrer Horst Rühl,  Vorstand der Diakonie Hessen.

Silke Dammann-Bethge, Abteilung Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie der Diakonie Hessen, führte durch das Programm und Kurator Andreas Pitz stimmte uns auf die Ausstellung ein. Per Videobotschaft wurden unter anderem Bertram Hilgen, Oberbürgermeister der Stadt Kassel, und Thomas Katzenmayer, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Bank, zugeschaltet. Auch Peter Vertgevall und Arnd Kunau, zwei der Künstler, meldeten sich auf diese Weise zu Wort. Und dann folgte auch schon mein persönliches Highlight: Andreas Pitz und Helmut Mair führten durch die Ausstellung. Parallel wurde noch eine zweite Führung in einfacher Sprache angeboten.

Die bewegende Vielfalt des künstlerischen Ausdrucks
Dolchstoßlegende der Künstlerin Ana

Dolchstoßlegende der Künstlerin Ana

Zu hören, welche Geschichte sich hinter einem Werk verbirgt, zu erfahren, was den Künstler bewegte, als er es schuf, gibt ihm eine ganz neue Ebene. Kunst zu betrachten, ist für mich auch immer der Versuch, einen Blick in die Seele des Künstlers zu erhaschen. Ob mir das gelungen ist, weiß ich nicht. Was ich allerdings weiß, ist, dass mich viele der in der documenta-Halle ausgestellten Werke berührt haben. Gleichermaßen fesselnd und verstörend empfand ich die „Dolchstoßlegende“ der Künstlerin Ana.

Doch machen Sie sich selbst ein Bild! Noch bis zum 18. September haben Sie die Gelegenheit, „Kunst trotz(t) Handicap“ in der documenta-Halle in Kassel zu besuchen.

Übrigens: Am 3. September findet die alljährliche Kasseler Museumsnacht statt. Dort können Sie ab 17:00 mit Kurator Andreas Pitz und Künstler Helmut Mair ins Gespräch kommen.

Fünf weitere Ausstellungsorte wird die Wanderausstellung noch durchlaufen. Als Nächstes geht es nach Hannover.

Einen kleinen Vorgeschmack darauf, was Sie in der documenta-Halle in Kassel erwartet, bietet unsere Bildergalerie: