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Neulich beim Hessischen Rundfunk

Expertin Dr. med. Sabine Borck bei „Service: Gesundheit“

Im Januar bekam ich einen Anruf vom Hessischen Rundfunk. Man wolle für das Format „Service: Gesundheit“ einen Beitrag drehen und mich als Expertin ins Studio einladen. Da war ich verblüfft. Wir waren in der „weißen Liste“ im Internet wohl so gut bewertet worden, dass die Wahl auf uns fiel. Und wahrscheinlich wurden auch die Blogbeiträge angeschaut.

Die Vorbereitung

Mit der Drehbuchautorin besprach ich, was wir gut darstellen könnten. Wie sich zum Beispiel der Schmerz oder auch die Einstellung der Patienten verändert im Verlauf der Wochen. Was therapeutisch gemacht wird. Was zur Veränderung führt. Wie der Alltag der Patientin bei uns aussieht. Ich stellte ihr drei Patienten vor und eine suchte sie sich aus.

Der erste Drehtag
Großer Trubel vor der Vitos Klinik für Neurologie Weilmünster

Großer Trubel vor der Vitos Klinik für Neurologie Weilmünster

Es lief alles erstaunlich komplikationslos ab. Die Drehbuchautorin war Kamerafrau und Tontechnikerin in einem. Sie war sehr wertschätzend und völlig unkompliziert. Manche Szenen mussten wir mehrfach drehen, weil ich zu viel geredet habe. Wir drehten Szenen bei den Entspannungsverfahren, bei der Einzel-Physiotherapie und beim psychologischen Gespräch. Dann stellten wir noch das Aufnahmegespräch mit der auserwählten Patientin, die ihre Sache hervorragend gemacht hat, nach. Insgesamt war es sehr entspannt und hat richtig Spaß gemacht.

Der zweite Drehtag

Am zweiten Drehtag waren neben der Drehbuchautorin auch ein Tontechniker und ein Kameramann dabei. Man hat direkt gemerkt, dass es unruhiger war und wahrscheinlich für alle auch anstrengender.

Ein herzliches Wiedersehen

Ein herzliches Wiedersehen

Wir hatten neun ehemalige Patienten eingeladen. Ich habe mich total gefreut, dass alle, die ich gefragt habe, direkt zugestimmt haben zu kommen. Alle wollten die Atmosphäre noch mal schnuppern, die schönen Erinnerungen noch mal auffrischen und sich wiedersehen.

Wir haben beim Nordic Walking und beim Flexibar-Training gedreht, dann gab es noch Einzelinterviews. Einige Teilnehmerinnen hatten in ihrer Zeit in der Klinik Steine mit Mandalas bemalt und hatten Farbe und Steine mitgebracht. Binnen wenigen Minuten waren alle in das Bemalen der Steine vertieft.

Gemeinsam kreativ

Gemeinsam kreativ

Farbenfrohe Kunstwerke

Farbenfrohe Kunstwerke

Auch die, die das noch nie gemacht hatten, waren ganz bei der Sache. Die Gruppendynamik hat sofort wieder funktioniert. Als Dankeschön überraschten wir unsere Patienten mit einem kleinen Blumenstrauß.

 Der dritte Drehtag

Der dritte Drehtag war wieder ein völlig entspannter Tag, an dem die Drehbuchautorin alleine gekommen war. Zunächst stellten wir ein Abschlussgespräch nach und dann drehten wir bei der Musiktherapie und der Wassergymnastik.

Interview am Beckenrand

Interview am Beckenrand

Irgendwie ging es ganz routiniert, man war sich bereits vertraut und ich habe es genossen, meinen Patienten mal bei den Therapien zuzusehen. Dazu habe ich sonst keine Gelegenheit und für mich war es spannend, zu sehen, was in dem einen oder anderen für Talente stecken. Fast war es schade, dass nun keine weiteren Drehtage mehr folgten, denn es war eine schöne Unterbrechung der Alltagsroutine und natürlich auch eine große Wertschätzung für unsere Arbeit.

Der Fragenkatalog

Zwei Wochen vor der Sendung war das Filmmaterial geschnitten und die Sequenzen zusammengestellt. Dann bekam ich einen langen Fragenkatalog zugeschickt, an dem ich einige Stunden arbeitete. Ich war schon sehr froh, dass ich die Fragen vorher kannte und sie mich nicht wie Kai aus der Kiste überraschten. Ein Live-Interview ist ja ein bisschen wie eine Prüfung, aber wenn man die Fragen vorher kennt, ist es einfacher. Mit der Redakteurin klärte ich dann noch die Kleiderfrage, denn das ist ja nicht ganz unwichtig. Bluse und Sakko gehen immer.

Der Auftritt

Am 23. März durfte ich dann noch zum Interview nach Frankfurt. Ich konnte eine Begleitperson mitbringen und mein Mann war froh, dass ich ihn ausgewählt hatte. Zwei Stunden vorher rollten wir auf den Parkplatz beim HR. An der Zentrale wurden wir mit Besucherausweisen ausgestattet und von der Redaktionsassistentin abgeholt. Man ist ja keine Minute unbeaufsichtigt. Ich durfte erst mal in die Maske. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich professionell geschminkt wurde. Blitzartig waren Falten, Augenringe und Pigmentflecken weg. Ein wenig Farbe auf die Wangen und ich habe mich kaum wiedererkannt. Dann habe ich lange mit der Moderatorin Anne Brüning gesprochen und schließlich war meine Aufregung weg. Ich wusste, dass nichts schief gehen kann.

Der kleine Sendesaal war bereits mit der Kulisse für die Sendung ausgestattet, der Aufnahmeleiter begrüßte uns und wir bezogen zur Probe Stellung am „Tresen“. Viele riesige Kameras richteten sich auf uns, das Mikro wurde angesteckt und die Körperposition korrigiert. Die groß gewachsene Moderatorin trug hohe Absätze und da ich ziemlich klein bin, wurde mit der Redaktion diskutiert, ob ich eine Fußbank bekomme oder Anne Brüning die Schuhe auszieht. Schließlich ließen wir alles, wie es war: ich klein und die Moderatorin groß. Im Stillen überlegte ich, wie es wohl für kleine Männer sein muss.

Die Sendung begann und ich sah den Film mit meinen Patienten zum ersten Mal. Ich war sehr gerührt, wie gut meine Patienten zur Geltung kamen und wie würdevoll sie dargestellt wurden. Überhaupt war der Film gut geschnitten und aussagekräftig. Die Fragen habe ich im Interview ganz locker, knapp und in der Zeit beantwortet. Ich war jedenfalls sehr zufrieden mit mir.

Das Public Viewing
Volles Haus beim Public Viewing

Volles Haus beim Public Viewing

Unsere Presseabteilung war natürlich auch ganz aktiv und hat für den Sendetag ein Public Viewing veranstaltet. Bei Salzgebäck und Erfrischungsgetränken sahen zahlreiche Mitarbeiter, Patienten und Ehemalige die Sendung. Fast wie bei der Fußball-WM. Schade, dass die lokale Presse die Sendung nicht angekündigt hat.

Die Nachlese

Das Schwierigste überhaupt war, hinterher den Telefondienst für die vielen erwarteten Anrufe zu organisieren. Letztlich hat es doch gut funktioniert und ebbte auch nach einigen Tagen wieder ab. Die Resonanz war gut und hält auch immer noch an. Ich habe mich mit einigen der Patienten, die teilgenommen haben, hinterher noch getroffen. Auch sie waren zufrieden mit dem Film. Und so war es also: neulich beim HR.

Den Beitrag gibt es übrigens in der HR-Mediathek zu sehen: Service Gesundheit [1].

Eine blumige Überraschung nach einem gelungenen Drehtag

Eine blumige Überraschung nach einem gelungenen Drehtag

 

Bilder: © Dr. med. Sabine Borck und Sonja Achenbach

© hr | service: gesundheit, 23.03.2017