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Jobmessen in Griechenland. Ein Reisebericht.

Im Rahmen des Projektes zur „Gewinnung internationaler Ärzte für Vitos“ bin ich über Pfingsten nach Griechenland gereist. Dort habe ich an zwei Jobmessen für medizinisches Fachpersonal mit Interesse an Arbeitsmöglichkeiten in Europa teilgenommen. Es war eine super Erfahrung, beruflich und persönlich.

Vitos stellt sich vor. Auf griechisch.

Mit Begleitung auf nach Griechenland

Begleitet wurde ich von Nikolaos Lymberopoulos. Er ist Assistenzarzt für Psychiatrie bei Vitos Kurhessen und Grieche. Beides für mich ein großes Glück. Zum einen, da er fließend griechisch spricht, zum anderen, da er Interessenten natürlich sehr viel besser Informationen zum Arbeitsalltag eines Arztes bei Vitos und zur Facharztausbildung geben kann, als ich. Ihn an meiner Seite zu wissen, hat mich im Vorfeld sehr beruhigt. Ich konnte mich so besser auf die Vorbereitung der restlichen Themenfelder wie beispielsweise das Leben und Arbeiten in Deutschland, die sprachliche Vorbereitung und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse konzentrieren.

Es geht los!

Von Frankfurt aus ging es zunächst nach Thessaloniki, wo am Samstag die erste Messe stattfand. Thessaloniki ist eine sehr lebendigThessaloniki [1]e und schöne Stadt, die auf jeden Fall noch mal eine private Reise wert ist. Richtig Zeit, die Stadt zu erkunden blieb diesmal nämlich nicht, da wir am frühen Sonntagmorgen in Richtung Athen weiterziehen wollten. Hier ging es dann direkt vom Flughafen auf die Messe. Den Rückflug nach Frankfurt hatten wir aber glücklicherweise erst für Montag gebucht. Es wäre sonst zeitlich wirklich kritisch geworden. So konnten wir uns noch ein wenig akklimatisieren, bevor die Rückreise anstand.

Eine Reise ins Unbekannte

Da dies die ersten medizinischen Jobmessen waren, die ich für Vitos im europäischen Ausland besucht habe, war es für michIMG_2262-01 [2] auch eine Reise ins Unbekannte. Ich habe mir große Mühe gegeben, alles so gut wie möglich vorzubereiten und alle Eventualitäten einzukalkulieren, aber so ganz gelingt das natürlich nie. Das fängt bei so profanen Dingen wie der Anreise an und der Frage, ob unser Zug zum Flughafen denn nun fährt oder nicht. Aufgrund des Bahnstreiks eine Frage, die sich bis kurz vor Reiseantritt nicht klären ließ. Wir haben dann vorsichtshalber doch das Auto genommen.

Ein Publikum, das überraschte

Wir wussten ebenfalls nicht, wie das Publikum bei solchen Messen aussehen wird. Eigentlich war unsere Erwartung, dass wir vorrangig auf jüngMesse [3]ere Ärzte oder Absolventen treffen würden, die noch ungebunden und flexibel sind und ein Interesse daran haben, ihre Facharztausbildung im Ausland zu absolvieren. Zu unserer Überraschung trafen wir jedoch oft auch auf gestandene Mediziner, die für sich (und ihre Kinder) einfach keine berufliche Zukunft in Griechenland mehr sehen. Wenn dann plötzlich ein Professor vor einem steht, der sich gezwungen sieht, mit knapp sechzig Jahren noch einmal ganz von vorne anzufangen, leidet man schon mit.

Die griechische Herzlichkeit

Ich hatte auch etwas Bedenken, wie man als Deutscher derzeit in Griechenland empfangen wird. Vorab wurde ich mehrfach darauf angesprochen und mit IMG_2274-01 [4]Anekdoten versorgt, die ich aber in keinster Weise bestätigen kann. Mir wurde von allen Seiten eine große Herzlichkeit entgegengebracht und auch die Ärzte auf der Jobmesse schienen keine Vorbehalte gegenüber einer Anstellung in Deutschland zu hegen. Allerdings muss man sagen, dass das Interesse an Jobmöglichkeiten in Großbritannien etwas größer war, da die Sprachbarriere aufgrund des guten Vorwissens dort einfach sehr viel niedriger ist.

Europäische Möglichkeiten für Ärzte

Beide Messetage boten mir eine gute Gelegenheit, mich IMG_2254_Menschen! [5]mit den anderen Ausstellern auszutauschen. So konnte ich erfahren, welche Möglichkeiten den Bewerbern in England und Skandinavien geboten werden. Während ausländischen Doktoren in Skandinavien Sprachkurse plus Unterkunft und Flüge für die gesamte Familie und ein kleines Gehalt gezahlt werden, sind sie bei Interesse an einer Anstellung in England eher auf sich alleine gestellt. Hier kommt sicher der sprachliche Wettbewerbsvorteil zum Tragen.

Ich hatte die Chance, Feedback zu den Ideen einzuholen, die wir für eine Förderung bei Vitos entwickelt haben. Gerne möchten wir interessierten Medizinern die Athen 4 [6]Chance geben, zunächst in einer Vitos Klinik zu hospitieren und sie in dieser Zeit bei ihrer sprachlichen Qualifizierung unterstützen. Die Hilfe soll sich aber nicht auf den sprachlichen Bereich beschränken, sondern auch kulturelle und strukturelle Informationen zum deutschen Krankenhaussystem beinhalten. Weiterhin möchten wir den internationalen Ärzten bei der Bewältigung aller administrativen Herausforderungen wie zum Beispiel der Beantragung der Approbation und der Wohnungssuche zur Seite stehen. Die Resonanz auf die von uns geplanten Maßnahmen war von allen Seiten sehr positiv und so bin ich guter Dinge, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind.

Es war die Reise mehr als wert

Die Teilnahme an den beiden Jobmessen war eine spannende Erfahrung. Ich habe einige Kontaktdaten von am Fachbereich Psychiatrie interessierten Kandidaten erhalten. Diese werde ich nun in den nächsten Tagen kontaktieren und bin gespannt, was sich daraus ergibt. Meine eigenen Eindrücke und die Informationen werden nun ausgewertet. Denn es hat sich doch eine Menge an informellen Austausch mit Messebesuchern und den anderen Ausstellern ergeben. Natürlich hoffe ich, dass sich nun möglichst rasch auch konkrete Erfolge ableiten lassen. Eins kann ich aber jetzt schon ganz sicher sagen: Ich bin sehr dankbar für die Erfahrung und habe viele Impulse zur weiteren Gestaltung meiner Aufgabe mitnehmen können.