Kategorie:Dolmetscher

Dolmetschen: Mitarbeitende sind wichtigste Säule

Interview mit den Migrationsbeauftragten Ayse Kaya und Dana Gottschow

Die Psychiatrie gilt in der Medizin als „sprechende Disziplin“. Denn therapeutische Gespräche sind ein Grundpfeiler der Behandlung. Aber was tun, wenn die sprachliche Verständigung nicht ohne Weiteres möglich ist? Immerhin bringt etwa jeder fünfte psychisch erkrankte Mensch, den wir bei Vitos behandeln, eine Flucht- oder Migrationsgeschichte mit. Damit diese Patientinnen und Patienten genauso gut von der Behandlung profitieren, hat Vitos einen Dolmetscherdienst etabliert. Dessen wichtigste Säule: Die eigenen Mitarbeitenden. Welche Bedeutung die hausinternen Dolmetscher/-innen für die Behandlung haben, schildern die Vitos Migrationsbeauftragten Ayse Kaya und Dana Gottschow.

„Mein Ziel ist es, überflüssig zu werden“

Als Migrationsbeauftragte möchte Dr. Barbara Bornheimer für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte den Zugang zur Behandlung erleichtern

Für Menschen mit Migrationsgeschichte, die psychisch erkranken, ist es besonders schwer, die notwendige medizinische und therapeutische Hilfe zu erhalten. Es gibt viele Hürden, die den Zugang zur Behandlung erschweren. Die Sprachbarriere ist nur eine davon. Diese Hürden abzubauen, gehört zu den Aufgaben von Dr. Barbara Bornheimer. Sie ist seit Jahresbeginn Konzernmigrationsbeauftragte von Vitos. Für diese neue Aufgabe hat sie sich viel vorgenommen. Ihr langfristiges Ziel: Überflüssig werden.

Bei Vitos Gießen-Marburg startete vor einigen Jahren das Pilotprojekt für Migrationsbeauftragte. Und es hatte Erfolg. Dieser Erfolg war die Grundlage für die Etablierung eines Konzernmigrationsbeauftragten. Heute gibt es in allen zwölf gemeinnützigen Tochtergesellschaften einen Migrationsbeauftragten, der für seine Arbeit mit zehn Prozent einer vollen Stelle freigestellt wird. Unser Job ist gerade in den heutigen Tagen von enormer Bedeutung.