Kategorie:Schmerzen

Schmerz lass nach

Warum wir ohne ihn nicht leben können und wie es gelingt, mit ihm zu leben

Schmerzen gehören zu den Lebenserfahrungen, die wir alle kennen und auf die viele Menschen gerne verzichten würden. Unsere körperliche Ausstattung mit Schmerzrezeptoren, mit der Schmerzweiterleitung und letztlich der Schmerzverarbeitung und Schmerzbewertung sind archaische Grundelemente, die der Körper dringend benötigt. Warum ist das so? Wieso kann man chronischen Schmerz nicht abgelöst von der Biografie des Einzelnen betrachten? Und wie können anhaltende Schmerzen gelindert werden?

Schmerzen – Warum gerade ich?

Diese Frage im Zusammenhang mit Schmerzen stellen mir meine Patienten immer wieder. Das ist ja auch verständlich, zumal Krankheit und insbesondere Schmerz jahrhundertelang mit Schuld und Strafe verknüpft waren. Man hatte etwas Schlimmes getan und die Strafe folgte auf dem Fuße – leider auch oft mit einer spirituellen Verknüpfung, die sich durch alle religiösen Vorstellungen dieser Welt zieht. Da hat man dann ordentlich sein Fett wegbekommen!

Man sieht ja gar nichts – also habe ich auch nichts?

Viele Patienten sind im Zeitalter der Bildgebung regelrecht froh, wenn sich auf MRT’s oder CT’s fette Bandscheibenvorfälle darstellen. Ein erleichtertes „Gott sei Dank, ich habe etwas, ich habe es ja gewusst“ ist fast immer die Reaktion. Wenn man auf Bildern nichts sieht, was die Beschwerden erklären könnte, dann kommt dagegen oft die Reaktion „Aber ich bilde mir das doch nicht ein!?“