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Burn-out vermeiden durch Selbstmanagement

Seit Jahren setzte ich mich mit psychischer Erschöpfung, Burn-out und Depressionen auseinander. Daher kann ich sagen, dass der Vorwurf, Burn-out sei eine Modediagnose, vollkommen haltlos ist. Ich kenne die Diskussion um die Diagnose Burn-out. Aber Burn-out ist nicht mal eine Diagnose. Burn-out ist ein Erschöpfungszustand, an dessen Ende eine klinisch relevante Depression stehen kann. Psychische Erschöpfung kann jeden von uns treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Berufsgruppe.

Anzeichen psychischer Erschöpfung

Es ist immer noch nicht einfach, diese Störung zu erkennen. Denn das Leben der Betroffenen kann auf vielfältige Weise beeinträchtigt sein. Im beruflichen Alltag haben viele Betroffene keine Freude mehr an der Arbeit und fühlen sich meist überfordert. Einige reagieren gereizter als gewöhnlich, zum Beispiel im Umgang mit Mitarbeitern oder Kollegen. Doch auch außerhalb der Arbeit gibt es Zeichen, die auf eine psychische Erschöpfung hindeuten können. In der Regel ist es ein Gefühl der Niedergeschlagenheit und inneren Leere. Viele fühlen sich zu erschöpft, um Freizeitaktivitäten nachzugehen und ziehen sich aus ihrem Umfeld zurück. Manche haben Schlafstörungen und trinken häufiger als früher Alkohol oder nehmen Beruhigungsmittel ein. Bei manchen Betroffenen treten körperliche Symptome auf, wie Kopf- oder Rückenschmerzen.

Erfolg als Maß aller Dinge

Wir leben in einer Welt des Erfolges. Erfolg scheint in der heutigen Gesellschaft zum höchsten Wert und damit zum Maßstab aller Dinge geworden zu sein – jedenfalls für viele von uns. Man möchte immer mehr leisten und geht dazu womöglich bis an seine Grenzen. Alles geht höher, schneller, weiter. Wer möchte in einer solchen Welt schon im Abseits stehen? Zugleich sind unsere Handlungsspielräume größer geworden. Die verschiedenen Möglichkeiten stellen den Einzelnen allerdings unter hohen Entscheidungsdruck und damit unter zusätzlichen Stress. Unentschlossenheit und Versagensangst können die Folgen sein.

Wir sind zu streng mit uns selbst

Unser Denken bestimmt unsere Gefühle und umgekehrt. Situationen sind nicht von sich aus gut oder schlecht. Jeder bestimmt für sich selbst, wie er sich in einer gegebenen Situation bewertet. Wenn wir lernen, auf konstruktive Art und Weise unsere Gedanken und Gefühle zu regulieren, können wir eine positive Sicht auf die Dinge entwickeln. Dementsprechend konstruktiv ist dann auch unser Handeln. Oft sind wir zu streng mit uns selbst, haben überhöhte Ansprüche, nehmen die Dinge zu schwer, haben zu wenig Humor. Doch meistens sind es die negativen Emotionen, die eine Belastungssituation ausmachen und diese noch verstärken können.

Achtsam und behutsam mit sich selbst umgehen

Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Veränderungen beginnen bei einem selbst. Man muss nicht immer erst die Erwartungen anderer erfüllen. Wir sollten achtsam sein und unsere eigenen Bedürfnisse wahrnehmen. Ich empfehle jedem: Hinterfragen Sie die herkömmliche Definition von Erfolg. Scheitern Sie nicht an einem falschen Ideal. Sorgen Sie für sich und gehen Sie behutsam mit sich um. Das bedeutet aber auch, dass Sie Ihr Leben in die Hand nehmen und Dinge verändern.

„Erfolg ist, wenn es mir gut geht!“

Mein Buch „Erfolg ist, wenn es mir gut geht! Burnout vermeiden durch Selbstmanagement“ greift genau diesen Ansatz auf. Der präventive Aspekt war mir hier sehr wichtig. Es ging mir ausdrücklich darum, ein Buch zu schreiben, das dem Einzelnen dabei hilft, Warnsignale zu erkennen und gegenzusteuern, wenn er oder sie in eine Erschöpfungsspirale gerät. Dabei sollte das Buch leicht lesbar sein und dennoch eine systematische Hilfestellung geben.

Ich habe das Buch für Menschen geschrieben, die sich der psychischen Erschöpfung nahe sehen oder bereits in der Burn-out-Falle sitzen. Ich möchte ihnen helfen, aus dieser Situation herauszukommen und einen Weg nach vorne zu entwickeln. Mein Selbstmanagementansatz ist aus der Praxis hervorgegangen. Vor ein paar Jahren habe ich ein Selbstmanagementprogramm für Führungskräfte entwickelt und bei einem amerikanischen Unternehmen eingeführt. Der große Erfolg des Programms hat mich dann dazu ermutigt, die wesentlichen Inhalte des Programms einem größeren Interessentenkreis zugänglich zu machen.

Machen Sie mit

Im Rahmen meiner Burn-out-Forschung führe ich eine Online-Befragung durch. Die (selbstverständlich anonyme) Beantwortung der Fragen dauert ca. 20 Minuten. Teilnehmen kann jeder, der keine schwere körperliche oder psychische Erkrankung hat und zwischen 18 und 65 Jahre alt ist. (Information: Die Laufzeit der Umfrage ist mittlerweile vorbei.)

Ich freue mich auf Ihre Unterstützung.