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Ein bereicherndes Sommerfest

Auch dieses Jahr haben wir es uns nicht nehmen lassen, unser Sommerfest in der Heilpädagogischen Einrichtung Weilmünster, kurz HPE, zu feiern und in vollen Zügen zu genießen. Das bedeutet für mich als Diplom-Pädagogin Anstrengung, aber auch eine Menge Freude. Es ist für mich immer auch eine Erweiterung meines Horizonts durch positive Begegnungen  mit Bewohnerinnen, Bewohnern und deren Angehörigen.

Abwechslungsreichtum in der HPE

Bei gutem Wetter und bester Stimmung feierten Bewohnerinnen und Bewohner mit Familienangehörigen und Gästen ein fröhliches Fest. Damit sie so ausgelassen feiern konnten, haben viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Bestes gegeben. Im Vorfeld und auch am Tag selbst. Ich arbeite nun seit über 20 Jahren in der HPE Weilmünster im Fachdienste Heilpädagogik. Neben übergreifenden Tätigkeiten in verschiedenen Wohngruppen, Ermittlung des Hilfebedarfs, Krisenintervention, Erstellung von Entwicklungsberichten, Fallgesprächen und und und … freue ich mich jedes Mal auf die Möglichkeit, auch direkt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zusammen zu sein und mal für ein paar Stunden mein Büro verlassen zu können.

Grenzen verschwimmen

Das Fest war heiter und beschwingt. Unterstützt durch immer motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dem Ballettrio auf der Bühne im Festsaal, den Bastelaktionen und den kulinarischen Genüssen, wie der Kuchentheke ist es rundum gelungen. Genau hier fängt es dann auch meist an, dass es wenig Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem gibt. Ich habe selbst einen Kuchen gebacken. Zusammen mit einigen Bewohnern habe ich mir ein Airbrush Tattoo auf den Arm machen lassen. Da ist man doch immer schnell mittendrin. Und das ist es auch, was an solchen Tagen besondern Spaß macht. Zudem sind die Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und vor allem auch mit den Angehörigen an solch einem Tag außergewöhnlich und bedeutsam für beide Seiten.

Langeweile kenne ich nicht

Meine Arbeit bedeutet mir sehr viel, denn sie ist schon was Besonderes. Es ist für mich eine notwendige gesellschaftliche Tätigkeit, diese kann aber manchmal wegen der durchgehenden Präsenz auch anstrengend sein. Gleichzeitig macht es mir eine riesen Freude zu sehen, wie positiv sich manche zunächst sehr schwierige Bewohnerinnen und Bewohner entwickelt haben. Außerdem ist es mir bei meiner Arbeit besonders wichtig, für die Grundrechte und die Teilhabe der behinderten Menschen weiterhin einzutreten, gerade im Hinblick auf die Geschichte der Psychiatrie im 3. Reich und der aktuellen Diskussion im Sozialbereich im Bezug auf Sparmaßnahmen. Das Konzept  der Entwicklungsfreundlichen Beziehung nach Frau Dr. Barbara Senckel, welches differenzierte  entwicklungspsychologische  Erkenntnisse zum Inhalt hat und auf ein wachstumsorientiertes Menschenbild beruht,  ist hierbei ein wichtiger Bestandteil meiner  pädagogischen Tätigkeit.

Wertschätzend und einfühlend

Der Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ist daher von unserer Seite aus immer sehr respektvoll und wertschätzend. Wir versuchen, auf jeden individuell einzugehen – genauso auch auf die Angehörigen. Gerade ein solches Fest macht es möglich, dies auch mal in einem lockeren, fröhlichen Umfeld zu tun und einfach einen schönen Tag miteinander zu verleben. Und den hatten wir. Mein Highlight beim diesjährigen Sommerfest war eines, was sich bei solchen Festen wiederholt: Die Freude der Bewohnerinnen und der Bewohner zu sehen, wenn der Tag mal anders gestaltet ist und sie zudem Besuch von ihren Angehörigen haben.