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E-Health und digitale Teilhabe

Führungskräftekonferenz im Zeichen der Digitalisierung

Auch 2019 stand die Vitos Führungskräftekonferenz noch einmal ganz im Zeichen von E-Health und digitaler Teilhabe. Geschäftsführer Reinhard Belling erinnerte daran, dass es Vitos insbesondere darum geht, allen Menschen mit einer seelischen Erkrankung den Zugang zum psychiatrischen Versorgungssystem zu erleichtern. Apps könnnen Patienten und Angehörigen einen weiteren niedrigschwelligen Zugang bieten – ganz im Sinne der Psychiatrie-Enquête. Sie können Behandlung und Nachsorge unterstützen und dazu beitragen, Wiederaufnahmen zu reduzieren.

Gleichzeitig können die Mitarbeiter profitieren, wenn man sie mithilfe von digitalen Anwendungen von Routinetätigeiten entlastet und damit die Arbeitsplatzattraktivität erhöht.

Die Führungskräfte erhielten die Aufgabe, für diese Anliegen die konkrete Umsetzung zu bahnen.

Digitale Transformation in Psychiatrie und Psychotherapie

Einige Führungskräfte widmeten sich den Rahmenbedingungen der digital gestützten Therapie. Besonders geeignet erscheinen ihnen modularisierte, manualisierte Therapieformen. Viele dieser Blended-Care-Module sind bereits wissenschaftlich evaluiert, was sie besonders attraktiv macht. Für die Krankheitsbilder Depression, Angststörung und das Symptom Burn-out gibt es ein breites Angebot am Markt. Gleichwohl bietet dieses nicht immer die erforderliche Individualisierung auf das versorgungspsychiatrische Patientenklientel von Vitos. Deshalb sollen nun auch eigene Module entwickelt werden.

Andere Führungskräfte haben digitale Anwendungen für Patienten inhaltlich ausgestaltet. Sie haben eine App konzeptionell entwickelt, ein konzernweit einsetzbares Willkommensmodul entworfen und ein digital gestütztes poststationäres Behandlungsangebot analysiert.

Erkenntnisse aus Psych-Pilotprojekten

Erste konkrete Erkenntnisse kann Vitos aus seinen Pilotprojekten in einigen seiner psychiatrischen Kliniken ziehen. Laura Kuhlmann (Vitos E-Health und digitale Teilhabe) berichtete über die verschiedenen digitalen Anwendungen, die Vitos bereits angestoßen hat. Patienten testen seit Monaten verschiedene Applicationen (Apps), mit denen Vitos deren Ankommen und Willkommen in der Klinik und den Verlauf ihrer Theapien unterstützt.

Digitale Anwendungen für Neurologie und Orthopädie

Die Somatik-Arbeitsgruppe hat sich mit Patienten-Entertainment, Online-Terminbuchung und digital gestützter Patientenedukation beschäftigt. Sie hat hervorgehoben, dass ihre Umsetzungsideen dazu beitragen sollen, die Selbstbestimmung der Patienten zu erhöhen, deren Tagesstruktur transparenter zu machen und die Mitarbeiter von administrativen Aufgaben zu entlasten.

Technische Assistenz und digitale Teilhabe

Die Führungskräfte der Vitos begleitenden psychiatrischen Dienste und von Vitos Teilhabe haben eine „Zukunftswerkstatt“ durchgeführt. Hierfür bot ein Vortrag von Dr. Ellen Schack (von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel) zusätzliche Anregungen. Die Teilnehmer haben zunächst „Personas“ entwickelt. (Personas sind archetypische Nutzer. Sie repräsentieren die Ziele und Bedürfnisse einer Zielgruppe. Mit ihrer Hilfe soll eine nutzerfreundliche Entwicklung/Progammierung sichergestellt werden.) Dann schickten sie ihre Personas auf digital gestützte „Customer Journeys“ (Kundenreisen). Anschließend formulierten sie strategische Ziele. Um diese zu erreichen, wollen sie ein gemeinsames Teilhabeprojekt für ihre Klienten und Bewohner ins Leben rufen, das 2020 starten soll.

Fazit

Durch die engagierte und zielführende Zusammenarbeit aller Beteiligten haben die Vitos Führungskräfte auf ihrer Konferenz 2019 einige konkrete digitale Umsetzungsaufträge erarbeitet. Jetzt gilt es, diese auf die Spur zu bringen.

Bildquelle: Vitos; Harry Soremski