Tina Grosch hat bei Vitos ein Bachelor-Studium absolviert
Sie hat es geschafft: Tina Grosch ist eine von 15 Pflegekräften bei Vitos, die im Frühjahr 2021 ihr dreijähriges Bachelor-Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Nun hat sie – wegen der Pandemie später als geplant – ihr Abschlusszeugnis erhalten. „Ich habe von diesem Studium sehr profitiert. Vor allem, was meine persönliche Entwicklung angeht“, sagt Tina Grosch. In diesem Beitrag beschreibt die Mitarbeiterin von Vitos Haina ihre Erfahrungen mit dem Pflegestudium.
2017 ist die Krankenpflegedirektion auf mich zugekommen und hat angeregt, das Pflegestudium aufzunehmen. Ich habe großes Interesse daran, mich weiterzuentwickeln und habe dieses Angebot deshalb gerne angenommen.
Für mich war das eine spannende und herausfordernde Zeit. Das Studium lief berufsbegleitend. Ich habe also weiterhin von montags bis freitags in der psychiatrischen Ambulanz gearbeitet. Studium, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, war schon extrem anstrengend. Das erforderte viel Engagement, Motivation und geeignete Selbstfürsorge. Für mich war Sport in dieser Zeit ein guter Ausgleich.
Die Covid-19-Pandemie hat sich natürlich auch auf unser Studium ausgewirkt. Die monatlichen Präsenzveranstaltungen konnten zeitweise nicht mehr stattfinden. Auch die gemeinsame Studienfahrt musste ausfallen, was wirklich schade war. Und unsere Bachelor-Thesen haben wir in Videokonferenzen verteidigt. Für die Übergabe der Zeugnisse war außerdem wegen der Pandemie kein größerer feierlicher Rahmen möglich, was natürlich schade war.
Theorie und Praxis verzahnen
Während meines Studiums hatte ich das große Glück, dass ich Theorie und Praxis gut verzahnen konnte. Die Krankenpflegedirektion hatte mich gebeten, mich für mein Praxis-Projekt mit dem Thema StäB zu befassen. StäB steht für stationsäquivalente psychiatrische Behandlung. Es ist eine Alternative zur Klinikbehandlung: Menschen, die akut psychisch erkrankt sind, können sich auch zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung behandeln lassen.
Ich habe mich sehr gründlich in das Thema eingearbeitet, viel gelesen und recherchiert. Als es dann um die Einführung von StäB bei Vitos Haina ging, hatte ich die Möglichkeit, mich aktiv in das Projekt einzubringen. Es gab eine Arbeitsgruppe mit Vertretern verschiedener Berufsgruppen, in der ich mitgearbeitet habe. Alle konnten ihre berufsspezifische Sichtweise einbringen, das war sehr bereichernd.
Für meine Bachelor-Arbeit habe ich dann ein Konzept für StäB geschrieben, das auch umgesetzt wurde – für mich eine sehr positive Erfahrung! Dass ich mich so lange und intensiv mit einem Thema befassen konnte, habe ich als sehr bereichernd erlebt.
Meine Arbeit ist attraktiv und vielseitig
Inzwischen arbeite ich für Vitos Behandlung Zuhause Frankenberg [1]. So heißt unser StäB-Angebot, das sich an psychisch erkrankte Menschen rund um Frankenberg richtet. Die Arbeit hier ist attraktiv und sehr vielfältig. Weil wir die Patientinnen und Patienten in ihrem häuslichen Umfeld erleben, können wir eine gute Beziehung zu ihnen aufbauen und ihr Lebensumfeld bei der Behandlung berücksichtigen.
Für mich ist der Beruf auch Berufung. Anders geht es auch nicht: Wer in der Pflege arbeitet, muss eine hohe Eigenmotivation mitbringen, weil nach wie vor oftmals die Anerkennung für dieses Berufsfeld fehlt. Die Akademisierung in der Pflege kann sicherlich einen Beitrag dazu leisten, dass sich der Blick auf den Pflegeberuf wandelt. Ich bin froh, dass ich mich für das Bachelor-Studium entschieden habe. Es hat meinen Blick erweitert.
Hintergrund: Das Pflegestudium bei Vitos
Vitos bietet in Zusammenarbeit mit dem Steinbeis-Transfer-Institut Marburg der Steinbeis-Hochschule Berlin zwei Pflegestudiengänge an. Das Bachelor-Studium in Social Management – Healthcare Services mit dem Schwerpunkt Psychiatric Nursing setzt eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem pflegerischen Beruf sowie entsprechende Berufserfahrung voraus.
Das Bachelor-Studium in Social Management – Healthcare Services mit dem Schwerpunkt Advanced Nursing Practice richtet sich an angehende Pflegekräfte. Sie können diesen Studiengang im Rahmen einer vierjährigen dualen Ausbildung absolvieren. Die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann wird dabei durch das Studium der Pflege ergänzt.
Mehr Informationen über die beiden Studiengänge gibt es hier [2].