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Flexible Hilfen für Kinder und Jugendliche bei Vitos Teilhabe

„Die Herausforderung in der täglichen Arbeit liegt in der Flexibilität, wie der Name schon verdeutlicht“

Die Vitos Jugendhilfe bietet alle stationären, teilstationären und ambulanten Hilfen zur Erziehung. Ein Bereich der Jugendhilfe sind die Flexiblen Hilfen. Doch was bedeutet das konkret? Wir haben Florian Bauer, Sozialpädagoge in der Vitos Jugendhilfe, dazu befragt.

Was genau kann man sich unter den Flexiblen Hilfen vorstellen?

Florian Bauer: Die Flexiblen Hilfen umfassen die Gesamtheit von Angeboten der ambulanten Jugendhilfe. Konkret bedeutet das: Sozialpädagogische Familienhilfe, Erziehungsbeistandschaft, Intensivsozialpädagogische Einzelhilfe, Clearing (sozialpädagogische Diagnostik), begleitete Umgänge, Elternkonflikttraining, soziale Gruppenarbeit sowie ambulante Hilfen für junge Volljährige. All diese verschiedenen Angebote führen die Kolleg/-innen der Flexiblen Hilfen aus.

Der gemeinsame Nenner besteht darin, dass die meisten Angebote (systemisch) beratend, unterstützend und begleitend sowie auch krisenintervenierend im unmittelbaren Umfeld der Klient/-innen (Familien, junge Menschen, junge Volljährige) stattfinden. Also zu Hause, am Wohnort, oder auch mal bei einem Treffen in der Stadt. Inhaltlich befassen sich die flexiblen Hilfen z. B. mit Erziehungsberatung, unterstützen bei der Alltagsstrukturierung, Einleitung von bzw. Anbindung an therapeutische Angebote, Kriseninterventionen, oder auch Konfliktbewältigung. Im Fokus der Angebote steht immer das Wohl des Kindes.

Worin siehst Du die Herausforderung in der täglichen Arbeit?

Florian Bauer: Wie der Name schon verdeutlicht: In der Flexibilität! Kein Arbeitstag gleicht dem anderen. Die (Familien-)Systeme in denen wir uns bewegen sind divers, nicht selten dynamisch. Sie benötigen täglich flexibles Reagieren und Handeln auf die unterschiedlichsten Bedarfe. Zudem besteht die Herausforderung auch in einer besonnenen, jedoch reflektierten Beobachtung und Bewertung der jeweiligen Situation. Häufig bewegen wir uns in Bereichen der Kindeswohlgefährdung und müssen, gut bedacht, gefahrenabwendende Schritte initiieren. Des Weiteren haben wir auch administrative Aufgaben. Wir müssen Kontakte und Verläufe dokumentieren, Berichte schreiben, wichtige Telefonate und E-Mail-Verkehr mit Hilfebeteiligten (Jugendamt, Therapeut/-innen, Schulen, etc.) führen sowie Fachleistungsstunden abrechnen.

Es zeigt sich also, dass für die Tätigkeit in den flexiblen Hilfen ein hohes Maß an Flexibilität, Pflichtbewusstsein und Selbstmanagement, sowie (Eigen-)Verantwortlichkeit nötig ist. Das ist herausfordernd, aber spannend!

Hast du bestimmte Schwerpunkte in den angebotenen Hilfestellungen?

Florian Bauer: Mein persönlicher Schwerpunkt liegt in der Standortkoordination am Standort Mainz. Hier besteht eine besondere Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst (Jugendamt). Die gesamte Zusammenarbeit findet unter einem Sozialraumgedanken statt. Häufig führen wir z. B. gemeinsame Fallbesprechungen durch und schauen nach Lösungen und Angeboten, die der Sozialraum bietet. In der Zukunft planen wir auch hier noch sozialraumorientierte, niedrigschwellig beratende und zum Teil kooperierende Angebote zu etablieren, wie z. B. eine Mediensprechstunde.