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Gesunde Führung in der Jugendhilfe

Einblick in den Do Care Workshop

Die Teamleitungen der Jugendhilfe Homberg haben sich gemeinsam mit ihrem Bereichsleiter Markus Dobbeck im Rahmen ihres Do Care Workshops mit gesunder Führung beschäftigt. Der Workshop bot nicht nur tiefe Einblicke in die Bedeutung einer ausgewogenen Führung, sondern lieferte auch praktische Werkzeuge, wie diese Prinzipien erfolgreich im Team umgesetzt werden können.

Der Workshop begann mit einer Reflexion über die Herausforderungen, denen die Kolleginnen und Kollegen in der Jugendhilfe gegenüberstehen. Er betonte die Notwendigkeit, auf die physische und emotionale Gesundheit der Mitarbeitenden zu achten.

Im Gespräch: die Teamleitungen Anna-Katharina Wegener, Gabi Müller-Barthel sowie Jonas Lang.

Mit welchem Ziel haben Sie den Do Care Workshop durchgeführt?

Unser konkretes Ziel war es, den Zusammenhalt im Team zu stärken und eine unterstützende, vertrauensvolle Arbeitsumgebung zu schaffen. Dass eine offene Kommunikation dafür ganz wichtig ist, war unsere zentrale Erkenntnis. Nur wenn wir unsere Gedanken und Ideen teilen, können wir uns auch in die Perspektiven der Kolleginnen und Kollegen hineinversetzen. So fördern wir das gegenseitige Verständnis. Wie das funktionieren kann, haben wir im Workshop direkt mithilfe konkreter Übungen praktisch erlebt – und unmittelbar erfahren, wie wir so die positive Dynamik im Team fördern können.

Welche Schwerpunktthemen haben Sie behandelt?

Ein bedeutendes Element war die hohe Bedeutung der Selbstfürsorge. Der Workshop verdeutlichte, dass nur ein Team, dessen Mitglieder sich ihrer eigenen Bedürfnisse bewusst sind und sich selbst gut managen können, langfristig erfolgreich zusammenarbeiten kann.

Gemeinsam haben wir Strategien erarbeitet, wie jeder Einzelne seine Work-Life-Balance verbessern kann, um so zu einem ausgeglichenen und belastbaren Team beizutragen.

Eine wichtige Rolle für eine gesunde Führung und Teamzusammenhalt spielt die Selbstreflexion. Dazu haben wir uns folgende Fragen gestellt: Wie werden Botschaften vermittelt? Bin ich offen für Feedback? Im Do Care Workshop wurde deutlich betont, dass der Fokus auf die eigene Person unerlässlich ist, um positive Veränderungen im Team herbeizuführen.

Dass wir diesen Prozess künftig fortlaufend in unseren Arbeitsroutinen verankern sollten, war eine zentrale Erkenntnis für uns. Indem man regelmäßig innehält und über die eigene Rolle im Team nachdenkt, kann man bewusst dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, das von Verständnis, Unterstützung und Zusammenhalt geprägt ist.

Gab es konkrete Ergebnisse durch die Selbstreflexion?

 Ja, die gab es: Die gemeinsame Analyse der konkreten Herausforderungen in unserem Arbeitsalltag – z. B. durch Personalmangel, die Fluktuation oder die Krisen mit den Kindern und Jugendlichen und die daraus resultierende Arbeitsbelastung – hat uns deutlich gezeigt, mit welchen individuellen Stressfaktoren und Belastungssignalen wir zu tun haben. Auf Basis dessen konnten wir dann gemeinsam präventive Maßnahmen entwickeln.

Die externe Perspektive miteinzubeziehen, hat uns dabei geholfen, blinde Flecken zu erkennen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.

An welcher Stelle haben Sie „Fehlerquellen“ in der Zusammenarbeit entdeckt?

Wir haben festgestellt, dass wir uns im Arbeitsalltag an bestimmten Punkten verlieren, in hektischen Phasen gehen wir in Einzelkämpfe, anstatt die Stärke des Teams zu nutzen. Außerdem haben wir festgestellt, dass wir uns, aufgrund der unterschiedlichen Gruppenzusammenstellungen (Kindergruppe vs. Jugendgruppe), oft gescheut haben, die Kolleginnen und Kollegen der anderen Teams bei Problemen anzusprechen.

Im Laufe der letzten Monate haben wir unseren regelmäßigeren Austausch verbessert und beispielsweise auch gruppenübergreifende Fallbesprechungen etabliert.

Und gab es auch einen „Aha Moment“?

 Einige Themen wie zum Beispiel Gesprächstechniken waren bereits bekannt und haben wir schon angewendet. Das zu reflektieren und sich selbst ein positives Zeugnis zu bescheinigen, war natürlich sehr schön!

Bestehende unausgesprochene Diskrepanzen konnten wir lösen und eine offene und produktive Zusammenarbeit erarbeiten.

Insgesamt hat der Do Care Workshop nicht nur den Fokus auf gesunde Führung gelegt, sondern auch die konkreten Schritte aufgezeigt, wie wir als Team den Zusammenhalt stärken können.