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„Hier bin ich am richtigen Ort gelandet“

Interview mit Eva Fuhrmann, Leiterin der Werkstatt für behinderte Menschen

Eva Fuhrmann hat im Juli 2023 die Leitung der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Idstein übernommen und ist dort hauptverantwortlich für fünf Arbeitsbereiche – Gärtnerei, Wäscherei, Handmontage, Reinigung und Küche – mit rund 100 Beschäftigten mit Beeinträchtigung. Wie vielfältig dieser Job ist und was sie daran besonders schätzt, berichtet sie im Interview.

Frau Fuhrmann, wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Leiterin der WfbM aus?

Mein Arbeitsalltag ist super vielfältig und besteht zum einen aus zahlreichen festen Terminen, aber auch aus ad hoc Gesprächen, alltäglichen Situationen und spontanen Herausforderungen. Zu den festen Terminen gehören Teamsitzungen, Rücksprachen, Bewerbergespräche, aber auch der Kontakt zu Kostenträgern und den Unternehmen, die uns beauftragen. Büroarbeit nimmt einen nicht zu geringen Teil meiner Arbeitszeit in Anspruch, zum Beispiel E-Mail Korrespondenz, Recherchen, Auftragserstellung etc. Darüber hinaus ist es mir wichtig, täglich Kontakt zu den Beschäftigten sowie den Mitarbeitenden zu haben. Nur so kann ich einschätzen, wie die Arbeitsatmosphäre in den verschiedenen Bereichen ist, wo es gut läuft oder eben auch mal brennt. Und ich freue mich immer, wenn die Beschäftigten auf ein kurzes Hallo bei mir vorbeischauen.

Welche sind die größten Herausforderungen in Ihrem Job?

Aktuell ist eine meiner größten Herausforderungen, dass ich mir noch nicht alle Namen der Beschäftigten merken kann (immerhin rund 100 Personen). Aber ich arbeite daran 😉

Wichtig ist mir, noch tiefere Einblicke in die einzelnen Abteilungen der WfbM zu gewinnen. Ich lerne täglich Neues hinzu, was ich als große Bereicherung empfinde. Auch die externen Anforderungen, die sich in stetigem Wandel befinden, und auf die ich schnell und zielgerichtet reagieren muss, sind eine Herausforderung. Mir kommt es dabei darauf an, die Bedürfnisse der Beschäftigten, der Mitarbeitenden und natürlich auch die Wirtschaftlichkeit der WfbM gleichermaßen im Blick zu behalten. Denn letztlich ist die WfbM beides: eine soziale Einrichtung und ein Wirtschaftsbetrieb.

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Arbeit in der WfbM?

Allem voran die Vielfalt meiner Aufgaben! Die Kombination aus der Arbeit mit Zahlen, den sozialen Aspekten und der konzeptionellen Arbeit empfinde ich als große Bereicherung. Im täglichen Miteinander schätze ich die Professionalität unseres Teams. Ich bin hier mit offenen Armen empfangen worden, sowohl von den Kolleginnen und Kollegen, als auch von den Beschäftigten. Während meiner ersten Tage hier habe ich in jeder Abteilung mitgearbeitet, um alles und alle kennenzulernen. Ich fand es toll zu sehen, wie unterschiedlich die Abteilungen sind und dass wir so für jeden Beschäftigten passend zu dessen Stärken und Bedürfnissen das richtige Arbeitsfeld finden können. Auch, dass wir hier etwas für die Gesellschaft tun, indem wir Aufträge für externe Unternehmen durchführen, den Kontakt zwischen Beschäftigten und Kunden ermöglichen und somit dabei helfen, Vorurteile abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen, gefällt mir sehr. Nach den ersten Monaten in der WfbM der Vitos Teilhabe lautet mein persönliches Fazit: Hier bin ich am richtigen Ort gelandet.