22 Sep In Balance: Arbeit, Familie, Freizeit
Wer bei Vitos arbeitet, soll berufliche und familiäre Aufgaben miteinander vereinbaren können. Darauf legt Vitos Wert. „Wir ermöglichen familienfreundliche Strukturen und gesundheitsfördernde Maßnahmen“ – so steht es im Vitos Leitbild. Wie unterstützt Vitos die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dabei, Familie und Beruf zu vereinbaren? Und was bedeutet Familie für Vitos überhaupt?
Natascha Brand steckte mitten im Studium, als ihre Tochter zur Welt kam. „Ich war sehr unsicher, ob ich das alles unter einen Hut bekommen kann“, sagt sie. Zu dieser Zeit arbeitete Brand als examinierte Pflegekraft auf einer Station für Suchtkranke an der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Herborn. Das Bachelor-Studium mit dem Schwerpunkt Psychiatric Nursing, für das sie von Vitos mit einem Stipendium unterstützt wurde, absolvierte sie berufsbegleitend. Mit der Geburt der Tochter nahm sie sich Elternzeit, ging aber weiter studieren. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie wieder, dann in Teilzeit. Die Vereinbarkeit funktionierte für sie und ihre Familie – auch dank der Kolleg/-innen und einer Stationsleitung, die bei der Dienstplanung auf die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter/-innen Rücksicht nahm. „Die Arbeitszufriedenheit auf unserer Station war immer hoch. Das lag sicher auch daran, dass es meistens keine Probleme gab, Dienste im Team abzustimmen“, sagt Brand, die inzwischen erneut in Elternzeit ist.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Zufriedene Mitarbeiter geben auch etwas zurück – diese Erfahrung hat Dr. med. Stefanie von Rosen gemacht, kommissarische Klinikdirektorin der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Herborn. Ihren Mitarbeiter/-innen gegenüber betont sie: „In einer akuten familiären Notsituation geht die Familie vor. Dann müssen wir in der Klinik Lösungen dafür finden.“ Ist das Kind krank, können Mitarbeiter/-innen unkompliziert Gleitzeit oder Gleittage nutzen und bei ihren Kindern bleiben, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Die Mitarbeiter/-innen wüssten das zu schätzen – und bringen sich an anderer Stelle wieder stärker ein, bleiben beispielsweise an anderen Tagen auch mal länger. Flexibilität auf beiden Seiten: Damit hat von Rosen gute Erfahrungen gemacht.
Vor allem, wenn es darum geht, qualifizierte Fachkräfte zu halten oder zu gewinnen, spielt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine große Rolle, ist von Rosen überzeugt: „Wir müssen alles dafür tun, dass sich Fachkräfte bei uns wohl fühlen und gerne bei uns arbeiten.“
Ein Blick in den Vitos Personalbericht zeigt: Vitos ist überwiegend weiblich: Etwa 71 Prozent der Mitarbeiter sind Frauen. Gerade für sie ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Thema, da nach wie vor ein Großteil der Familienarbeit von Frauen geleistet wird.
Audit „berufundfamilie“
Vitos hat sich bewusst dafür entschieden, sich aktiv für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie einzusetzen und entsprechende familienfreundliche Angebote zu schaffen. Bereits 2012 nutzt das Unternehmen das audit „berufundfamilie“, um die Aktivitäten zur Vereinbarkeit zu überprüfen und zertifizieren zu lassen. Am 30. September wird Vitos das Zertifikat zum vierten Mal erhalten.
Vitos fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf unterschiedliche Weise, zum Beispiel mit vielen flexiblen Arbeitszeitmodellen oder Angeboten zur Unterstützung bei der Kinderbetreuung. „Damit wollen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage versetzen, auch in besonderen Lebensphasen den Beruf weiterhin ausüben zu können“, sagt Jochen Schütz, Leiter des Geschäftsbereichs Personal, Organisation und Recht. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen, stelle das Unternehmen durchaus vor Herausforderungen. Dies gelte insbesondere seitdem die jüngsten gesetzlichen Vorgaben eine personelle Mindestbesetzung auf den Stationen vorsehen. „Für die Dienstplanverantwortlichen ist das häufig ein Kraftakt.“
Führen in Teilzeit
Auch das zeigt der Blick in den Personalbericht: Immer mehr Vitos Beschäftigte arbeiten in Teilzeit, inzwischen sogar 51 Prozent. 2009 lag die Teilzeitquote noch bei 42 Prozent. Die meisten Teilzeitkräfte – nämlich 86 Prozent – sind Frauen. Wobei der Anteil männlicher Beschäftigter, die in Teilzeit arbeiten, seit einigen Jahren leicht, aber stetig steigt. „Wir brauchen die weiblichen Fachkräfte. Da nicht alle in Vollzeit arbeiten können, müssen wir auch das Führen in Teilzeit ermöglichen und fördern“, sagt Jochen Schütz.
Eine der Führungskräfte, die in Teilzeit arbeitet, ist Dr. Stefanie von Rosen. Sie ist auch Leitende Ärztin der Vitos psychiatrischen Tageskliniken und Ambulanzen in Herborn, Wetzlar und Haiger. „Führen in Teilzeit ist möglich. Es ist allerdings wirklich ein Spagat“, sagt von Rosen. (Ihren ausführlichen Erfahrungsbericht lesen Sie hier.)
Sabbatical
Nicht alle Vitos Beschäftigten haben familiäre Aufgaben zu bewältigen. „Für diese Mitarbeiter/-innen ist die Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche aber ebenfalls wichtig“, sagt Astrid Briehle, die in der Vitos Holding für das audit berufundfamilie zuständig ist. Eine der Maßnahmen ist das Sabbatical, mit dem Vitos die Vereinbarkeit auch für Mitarbeiter/-innen ohne familiäre Aufgaben fördern will. Bei Vitos können alle Beschäftigten eine solche geplante längerfristige Auszeit nehmen. Damit können sie sich den Wunsch nach einer beruflichen Pause erfüllen, um mehr Zeit für die Familie zu haben – oder für ein Hobby, ihr Ehrenamt oder eine Weltreise. Für das Sabbatical gibt es bei Vitos unterschiedliche Modelle. Nach einer Ansparphase folgt die Freistellungszeit, die meist zwischen drei und zwölf Monate lang ist.
Familie bei Vitos
„Wir wollen als Unternehmen kein Familienmodell vorgeben. Familie bedeutet für jeden etwas anderes“, sagt Jochen Schütz. Mit „Familie“ ist bei Vitos deshalb nicht nur die Konstellation Vater-Mutter-Kind gemeint. Sondern jede Form von Lebensgemeinschaft, in der Menschen Verantwortung füreinander übernehmen. Das können die Kinder sein, aber auch der Partner oder pflegebedürftige Angehörige.
Pflege von Angehörigen
„Viele unserer Mitarbeiter sind in einem Alter, in dem die Betreuung und Pflege von Angehörigen zur Aufgabe wird“, sagt Astrid Briehle. Sie verweist auf die Altersstruktur bei Vitos: Der Altersdurchschnitt der Beschäftigten liegt bei etwa 45 Jahren. Fast 43 Prozent der Mitarbeiter ist mindestens 51 Jahre alt oder älter.
Wenn die Pflege von Angehörigen organisiert werden soll, gilt es, viele, teilweise neue Aufgaben anzugehen: Den Pflegegrad bei der Pflegeversicherung beantragen, einen häuslichen Pflegedienst einbinden oder eine geeignete Einrichtung für die stationäre Pflege finden.
Vitos möchte Mitarbeiter/-innen bei diesen Aufgaben unterstützen. Das Unternehmen bietet deshalb seit knapp drei Jahren eine kostenlose Pflegeberatung an. Dafür hat es den externen Dienstleister Compass ins Boot geholt. Über eine kostenlose Servicenummer können sich Beschäftigte an die Pflegeberatung wenden. Die Beratung ist vertraulich und auf Wunsch anonym. Sie kann am Telefon oder bei den Angehörigen zu Hause stattfinden – selbst, wenn diese in Berlin oder Köln leben.
Mehr über Vitos als Arbeitgeber erfahren Sie hier auf unserem Karriereportal.