Meine Arbeit als Ergotherapeutin bei Vitos im Tagesstrukturzentrum Rheingau
Mein Name ist Nicola Rehm. Ich bin Ergotherapeutin und arbeite seit Anfang 2020 bei Vitos im Tagesstrukturzentrum Rheingau.
Als Protagonistin im Film des Fachbereichs der begleitenden psychiatrischen Dienste bin ich Teil der neuen Vitos Kampagne „irgendwie anders …“.
Warum Vitos irgendwie anders ist? Lesen Sie selbst!
Die Angebote der Vitos begleitenden psychiatrischen Dienste richtet sich an alle Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Dazu gehören insbesondere Psychose und Sucht, Alkohol- und Drogenfolgeerkrankungen.
Die Vitos begleitenden psychiatrischen Dienste umfassen die Lebensfelder Wohnen, Arbeit und Freizeit. Ausgerichtet an dem individuellen Bedarf unserer Klientinnen und Klienten reicht das Angebot von einer intensiven – auch pflegerischen – Betreuung bis hin zur gelegentlichen Beratung.
Inklusion und Austausch stehen im Mittelpunkt
In meinem Job geht es darum, die Klienten zu befähigen, ihren Alltag möglichst eigenständig leisten zu können. Wir sind ein multiprofessionelles Team und unterstützen uns gegenseitig.
Bei den begleitenden psychiatrischen Diensten bieten wir unseren Klientinnen und Klienten viele Entwicklungsmöglichkeiten bei Arbeit, Beschäftigung und Freizeit. Wir unternehmen gemeinsame Ausflüge. Inklusion und Austausch stehen dabei im Mittelpunkt.
Um den individuellen Bedürfnissen jedes einzelnen Klienten möglichst gerecht zu werden und deren Fähigkeiten optimal zu fördern, bieten wir ihnen viele verschiedene Möglichkeiten, sich einzubringen. Bei uns gibt es zum Beispiel eine Nähgruppe sowie eine Holz-, eine Papier- und eine Blumenwerkstatt. Gemeinsames Kochen findet ebenfalls regelmäßig statt. Die dort gemachten Erfahrungen unterstützen die Klienten auf dem Weg in ein möglichst eigenständiges Leben.
Wir möchten, dass die Klientinnen und Klienten sehen, dass ihre Arbeit wertvoll ist und geschätzt wird. Einige Klienten produzieren beispielsweise Holznamensschilder für Pferdeboxen. Gemeinsam mit ihnen besuchen wir dann regelmäßig den Reiterhof auf dem diese Schilder zum Einsatz kommen. Das erfüllt sie mit Stolz.
Außerdem verkaufen wir gemeinsam mit den Klientinnen und Klienten die in den Werkstätten produzierten Stücke bei uns im Haus und auf dem Oster- und Weihnachtsmarkt. Wir haben eine Kooperation mit einem kleinen Lädchen im Martinstal. Die so erzielten Erlöse nutzen wir für gemeinschaftliche Ausflüge.
Unterstützung in schwierigen Situationen
Die Arbeit im Gesundheitswesen kann fordernd sein. Deshalb finde ich es gut, dass Vitos Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Unterstützung in schwierigen Situationen bietet. Etwa, wenn Klienten, aufgrund ihrer psychischen Erkrankung, übergriffig werden. Ein Patient, der sich in einer psychotischen Phase befindet oder an Wahnvorstellungen leidet, kann uns Mitarbeiter verkennen. Das bedeutet, dass er uns beispielsweise für eine Person hält, die ihn in der Vergangenheit angegriffen oder verletzt hat. So kann es unter anderem zu herausforderndem oder grenzüberschreitendem Verhalten kommen.
Es gibt bei uns zum Beispiel kollegiale Erstbetreuer. Das sind speziell geschulte Kolleginnen und Kollegen, die genau wissen, wie man einen Mitarbeiter unterstützt, der einen körperlichen oder psychischen Übergriff erlebt hat. Außerdem kann jeder psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, wenn er oder sie das möchte.
Vitos bietet viele interne und externe Fortbildungsmöglichkeiten. Besonders die Fachweiterbildungen schätze ich sehr. Eine sehr interessante interne Fortbildung ist zum Beispiel „Stimmen hören und verstehen“. Dort war eine der Referentinnen selbst von der während der Fortbildung behandelten Erkrankung betroffen. Sie konnte sehr hilfreiche Tipps und Ideen im Umgang mit den Stimmen bei unseren Klienten geben. So bekam ich ein tieferes Verständnis für unsere Klientinnen und Klienten und deren Erkrankungen.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich auf bestimmte Erkrankungen zu spezialisieren, zum Beispiel mithilfe der Fachweiterbildung Trauma. Oder wir bilden uns zum Umgang mit Angst, Psychose, Alkohol und Drogenmissbrauch fort, was für die Arbeit mit unseren Klienten sehr wichtig ist.
Ein freundliches Miteinander
Eine gute Zusammenarbeit im Team und ein freundliches Miteinander sind mir bei meiner Arbeit sehr wichtig. Deshalb schätze ich es sehr, dass kollegiale Zusammenkünfte bei Vitos einen hohen Stellenwert haben. Corona hat persönliche Treffen zwar erschwert, aber einen Betriebsausflug im Freien haben wir letzten Sommer dennoch realisieren können. Wenn sich die Infektionslage wieder entspannt, wird es sicher auch wieder Weihnachtsfeiern, Neujahrsempfänge und andere Teamevents geben. Darauf freue ich mich schon!
Filme schaue ich nun mit ganz anderen Augen
Für den Dreh zur Recruitingkampagne stand ich zum ersten Mal vor der Kamera. Ich fand es faszinierend, wie viel Ausrüstung am Set vorhanden war. Die Crew war sehr nett und hat uns hilfreiche Tipps gegeben. Für meine Kollegen und mich, aber auch für die Klientinnen und Klienten war das eine super Erfahrung.
Überraschend fand ich, dass so viel Arbeit hinter dem Dreh solch kurzer Sequenzen steckt. Filme schaue ich nun mit ganz anderen Augen 🙂
Man muss sich gut kennen
Wer sich für die Arbeit bei den begleitenden psychiatrischen Diensten interessiert, sollte ein großes Interesse an Menschen mitbringen. Jeder Klient und jede Klientin hat andere Fähigkeiten und Bedürfnisse. Somit brauchen sie eine individuell abgestimmte Begleitung. Deshalb sind Empathie, Flexibilität und der Wille, sich stetig weiterzuentwickeln und weiterzubilden unverzichtbar für den Job.
Außerdem muss man sich selbst wahrnehmen können. Die Arbeit mit Menschen ist immer auch herausfordernd. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion, also das Erkennen eigener Stärken und Schwächen, hilft ungemein dabei, seinen Job auf Dauer gut zu machen. Nur, wer dabei auch das eigene Wohlbefinden nicht aus den Augen verliert, hat langfristig die Kraft dazu. Dabei helfen, können einem zum Beispiel die regelmäßig angebotenen Supervisionen sowie Fortbildungen zum Thema Selbstmanagement.