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    Dr. med. Sabine Borck, Ärztliche Leiterin Schmerztherapie /
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  • Kategorie Allgemein, Experten erklären
Schmerzen – Warum gerade ich?

Schmerzen – Warum gerade ich?

9. März 2016

Diese Frage im Zusammenhang mit Schmerzen stellen mir meine Patienten immer wieder. Das ist ja auch verständlich, zumal Krankheit und insbesondere Schmerz jahrhundertelang mit Schuld und Strafe verknüpft waren. Man hatte etwas Schlimmes getan und die Strafe folgte auf dem Fuße – leider auch oft mit einer spirituellen Verknüpfung, die sich durch alle religiösen Vorstellungen dieser Welt zieht. Da hat man dann ordentlich sein Fett wegbekommen!

Schuld- und Strafvorstellungen haften wie Pech und Schwefel an den Emotionen

Die heutigen Vorstellungen zu Krankheitsursachen sind zwar grundlegend erweitert worden, dennoch haften die Schuld- und Strafvorstellungen wie Pech und Schwefel in unseren Emotionen. Ich habe die Waschmaschine für den Kumpel in den 3. Stock geschleppt und jetzt habe ich einen Bandscheibenvorfall. Klare Ursache-Wirkungsbeziehung, oder? Eigentlich müsste die Schlussfolgerung aber weitreichender sein. Ich gehöre zu den leistungsorientierten und stets hilfsbereiten Menschen und übergehe permanent und dauerhaft meine eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten. Daher schleppe ich die Waschmaschine, obwohl der Rücken vorher schon gemeckert hat, und ärgere mich auch noch über das monsterschwere Ding. Und am nächsten Tag kann ich mich nicht mehr bewegen.

Rückenschmerzpatienten – leistungsorientierte und aufopferungsvolle Charaktere

Dies zieht sich wie ein roter Faden bei allen Menschen mit unspezifischen Rückenschmerzen oder Bandscheibenvorfällen durch die Biografie. Ich habe noch nie einen Rückenschmerzpatienten behandeln müssen, der vom Charakter eher phlegmatisch und nachlässig ist, der lieber morgen als heute die Dinge erledigt, der Andere für sich arbeiten lässt und selber die Füße hochlegt. Habe ich noch nie gesehen! Es sind immer die Gleichen, die Rückenschmerzen haben. Immer die Leistungsorientierten, Tüchtigen, die, die die Eltern, Schwiegereltern und Nachbarn pflegen, die im Verein Verantwortung übernehmen und den Kuchen für das nächste Feuerwehrfest backen.

Ein Plädoyer für die Selbstfürsorge

Grundsätzlich sind dies alles wichtige soziale Eigenschaften und ich plädiere keinesfalls dafür, alles dies sein zu lassen. Aber eine Portion Selbstfürsorge, ein Erkennen eigener Grenzen und Bedürfnisse, die Abgrenzung gegen Überforderung – das sind wichtige Dinge, die ebenso wie Altruismus zum Leben dazugehören. Und vor allen Dingen eine Prävention gegen erneute Rückenschmerzen darstellen.

 

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  • / Schlagworte  Hessen, Neurologie, Psychiatrie, Rückenleiden, Rückenschmerzen, Schmerzen, Vitos, Vitos Blog
Autor Dr. med. Sabine Borck, Ärztliche Leiterin Schmerztherapie

Dr. med. Sabine Borck ist ärztliche Leiterin der Schmerztherapie der Vitos Klinik für Neurologie Weilmünster. Sie ist Ärztin für Neurologie und Anästhesie und verfügt über die Zusatzbezeichnungen spezielle Schmerztherapie, Manuelle Therapie und Palliativmedizin. Außerdem hat sie eine abgeschlossene osteopathische Ausbildung.

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3 Kommentare Kommentieren
  1. Inga am 24. Mai 2016 um 12:45

    Gerade sich nicht immer für andere aufzuopfern fällt heute vielen schwer. Auf Arbeit ist das aber auch ein Problem. Ich komme aus dem Gesundheitswesen und einem vorgesetzten einfach zu sagen, ich transportiere einen Patienten nicht, weil keine Umlagerungshilfen da sind, kann ich ja auch nicht machen.

    Es ist ein schwerer Spagat…

    Liebe Grüsse
    Inga

    Antworten
    • Sabine Borck am 27. Mai 2016 um 8:53

      Liebe Inga, das ist nicht einfach, gerade in den Pflegeberufen wo menschliche Zuwendung gefordert ist, schwere körperliche Arbeit geleistet wird und Sparzwänge bestehen. Gemeinsam mit Kollegen könnte sich vielleicht etwas bewegen lassen. Immer „ja“ sagen ist oft keine Lösung, auch wenn es für Andere so am einfachsten ist. „Gut, daß wieder eine Ja-Sagerin aus dem Krankenstand zurück ist!“ ist eine schlechte Sache. Liebe Grüße, S. Borck

      Antworten
  2. Gerd Kretzschmar am 31. Mai 2017 um 7:34

    Hallo Frau Borck,

    ich kann ihnen zustimmen, dass häufig gerade die Schmerzen haben, die über ihre Grenzen gehen. Im Falle von Umzügen habe ich allerdings festgestellt, dass hier meist auch falscher Stolz der Grund ist. Manche Leute (vor allem Männer) tragen dann lieber etwas alleine, anstatt zu sagen, dass ruhig noch jemand mit anpacken kann, weil das als Zeichen der Schwäche angesehen wird.
    Ich mache sowas schon lange nicht mehr und stärke zusätzlich bewusst meinen Rücken. Denn Selbstliebe und damit auch die Liebe zum eigenen Körper und der Schutz vor Schmerz für diesen sollte selbstverständlich sein – allerdings dürfen das derzeit viele Menschen wieder neu lernen.

    Ich hatte selbst lange Rückenschmerzen und so habe ich eine Webseite ins Leben gerufen, um anderen Menschen zu helfen, die Rückenschmerzen haben.

    Vielen Dank für diesen Artikel

    HERZliche Grüße,
    Gerd Kretzschmar

    Antworten

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