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Sich selbst etwas Gutes tun

Bildungsurlaub erweitert den beruflichen und persönlichen Horizont

Sich selbst etwas Gutes tun, Abstand vom Arbeitsalltag gewinnen und Neues dazulernen – das sind die häufigsten Gründe, warum Arbeitnehmer/-innen Bildungsurlaub nehmen. Wir haben mit Stefanie Willkommen, Ergotherapeutin bei Vitos Südhessen zu diesem Thema gesprochen. Sie hat kürzlich ihren achten Bildungsurlaub absolviert. Sie kann das jedem wärmstens empfehlen, der die Möglichkeit dazu hat. Warum das so ist, was sie erlebt hat und wie sie davon profitiert, hat sie uns im Interview verraten.

Kathrin Helly: Was war Ihr persönlicher Anlass, Bildungsurlaub zu nehmen?

Stefanie Willkommen: Vor einigen Jahren habe ich durch eine sehr gute Freundin, die gleichzeitig meine Kollegin bei Vitos Südhessen ist, von der Möglichkeit erfahren, Bildungsurlaub zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich sehr gestresst, wollte raus aus dem Arbeitsalltag und etwas für mich tun. Daher habe ich mich entschieden, gemeinsam mit meiner Kollegin zum ersten Mal Bildungsurlaub zu nehmen. Seit dieser bereichernden Erfahrung habe ich mir vorgenommen, dieses fantastische Angebot regelmäßig zu nutzen und mir jedes Jahr einen Bildungsurlaub zu gönnen.

Kathrin Helly: Wie haben Sie sich zu diesem Thema informiert?

Stefanie Willkommen: Zunächst habe ich mich bei unserer Personalabteilung über die Rahmenbedingungen erkundigt. Jeder Arbeitnehmer kann fünf Tage pro Jahr Bildungsurlaub nehmen (ausgelegt auf fünf Arbeitstage pro Woche), wenn er über sechs Monate beschäftigt ist. Die Weiterbildung muss als Bildungsurlaub zugelassen sein und täglich sechs Zeitstunden umfassen. Die Mindestdauer beträgt drei Tage oder zwei- bis drei Tage-Blöcke, die innerhalb von acht Wochen zu nehmen sind. Als ich mich über die Angebote informiert habe, war ich überrascht, dass die Auswahl wirklich sehr groß ist. Zur ersten Orientierung kann ich die Website www.bildungsurlaub.de [1] empfehlen. Dort habe ich geschaut, welche Kurse wann angeboten werden. Zudem habe ich dort direkt gesehen, ob mein ausgewählter Kurs im Bundesland Hessen als Bildungsurlaub anerkannt ist.

Kathrin Helly: Was ist bei der Beantragung des Bildungsurlaubs zu beachten?

Stefanie Willkommen: Ich habe mich für meinen gewünschten Kurs beim Veranstalter angemeldet und er hat mir alle erforderlichen Unterlagen, wie Kursprogramm und Anerkennungsnachweis zugeschickt. Die habe ich gemeinsam mit dem internen Formular zur Beantragung des Bildungsurlaubs bei meinem Vorgesetzten und der Personalabteilung eingereicht. Wichtig ist, dass der Antrag beim Arbeitgeber spätestens sechs Wochen vor Kursbeginn vorliegt. Die Personalabteilung hat meinen Antrag geprüft und freigegeben. Nach Beendigung des Kurses habe ich meine Teilnahmebescheinigung eingereicht, damit die fünf Urlaubstage gesondert vermerkt und nicht vom regulären Urlaub abgezogen werden.

Kathrin Helly: Was haben Sie während Ihres Bildungsurlaubs erlebt?

Stefanie Willkommen: Während meiner acht Bildungsurlaube habe ich sehr vielseitige Erfahrungen gemacht. Sie reichen von der Erkundung des Wattenmeeres auf einer Hallig, über Qigong, intuitives Malen und Ausdrucksmalen, Steinbildhauerei bis hin zu Tango in Verbindung mit der Franklin Methode und NLP (neurolinguistisches Programmieren) mit Nordic Walking. Dabei habe ich mich immer intensiv mit einem speziellen Thema, einer bestimmten Methode oder Technik fernab des Alltags auseinandergesetzt. Neben den Workshops und Kursen hatte ich immer noch etwas Freizeit, die ich für mich selbst nutzen oder mit Teilnehmern aus der jeweiligen Gruppe gestalten konnte.

Kathrin Helly: Welche Vorteile bringt der Bildungsurlaub für Sie mit sich?

Stefanie Willkommen: Ich suche mir immer gezielt Kurse aus, welche nichts mit meinen täglichen Arbeitsanforderungen zu tun haben. Den Bildungsurlaub nutze ich gezielt, um Abstand vor der Arbeit und dem Alltag zu gewinnen. Dabei wähle auch stets Angebote aus Deutschland aus, um das eigene Land besser kennenzulernen. Ich schätze es sehr, in unterschiedlichen Ecken in Deutschland unterwegs zu sein und sie erkunden zu können. Diese Orte hätte ich sonst wohl nie kennengelernt. Zudem bin ich gerne mit Menschen zusammen. Der Erfahrungsaustausch in der Gruppe ist für mich immer bereichernd und ich lerne dabei etwas fürs Leben.

Kathrin Helly: Können Sie davon im Berufsalltag profitieren?

Stefanie Willkommen: Ja, davon profitiere ich sehr. Nach einem Bildungsurlaub kehre ich mit mehr Gelassenheit und neuen Ideen an meinen Arbeitsplatz zurück. Und ich lerne mich dabei noch besser kennen. Das eröffnet mir nicht nur beruflich, sondern auch privat neue Perspektiven und Denkweisen. Aufgrund meiner vielen positiven Erfahrungen freue ich mich bereits auf meinen nächsten Bildungsurlaub und bin dankbar, dass mich Vitos Südhessen dabei immer wieder unterstützt.