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Vom Auszubildenden zum Pflegedirektor

(Meine) Personalentwicklung bei Vitos

Mario Reitze begann seine Karriere bei Vitos 1988 mit einem Berufsvorpraktikum. Es folgte eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Seitdem ist er alle Entwicklungsschritte im Unternehmen gegangen. Seit 2021 ist Mario Reitze Krankenpflegedirektor bei Vitos Kurhessen.

Wie kam es dazu? Was hat ihn so lange bei Vitos gehalten? Um das herauszufinden, hat ihn Personalreferentin Sarah Junghans interviewt.

Was hält Sie schon so lange bei Vitos?

Mario Reitze: Meine Großeltern und insbesondere mein Großvater waren meine Vorbilder in vielerlei Hinsicht. Sie haben meine Begeisterung für die Psychiatrie und die Arbeit mit beeinträchtigten Menschen geweckt. Mein Großvater war einer der Gründer der Vitos Schule für Gesundheitsberufe Bad Emstal. Bis zu seiner Pension war er dort Schulleiter.

Auch privat haben meine Großeltern bereits damals, bevor es das betreute Wohnen in Familien gab, eine chronisch psychisch kranke Frau bei sich aufgenommen und ihr ein Zuhause gegeben. Wir alle, also die gesamte Familie, haben sie unterstützt. Sie konnte sein wie sie war.

Aufgrund dieser Vorgeschichte und meiner Freude am Umgang mit psychisch kranken Menschen habe ich mich für die Arbeit bei Vitos entschieden. Dass mein Arbeitgeber speziell Vitos Kurhessen geworden ist, liegt auch an meiner Verbundenheit mit meiner Heimat Nordhessen. Die guten Arbeitsbedingungen, die Vitos bietet, die Gestaltungsmöglichkeiten sowie die Atmosphäre haben mich über all die Jahre im Unternehmen gehalten.

Wie hat Vitos als Arbeitgeber Ihre Entwicklung unterstützt?

Mario Reitze: Vitos bietet als Arbeitgeber vielfältige Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung. Ich habe während meiner beruflichen Laufbahn viele Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten. Angefangen mit der Weiterbildung zum Praxisanleiter über Fortbildungen im Deeskalationsmanagement, der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT), Schematherapie, motivational Interviewing und kongruente Beziehungspflege bis hin zum Führungskräftetraining, das Vitos allen Mitarbeitenden in Führungspositionen anbietet.

Haben Sie sich vor Antritt der Position mit der Frage auseinandergesetzt, ob Sie Pflegedirektor werden wollen? Gab es für Sie hierbei einen Schlüsselmoment oder war der Entschluss eher ein Prozess?

Mario Reitze: Das war definitiv ein Prozess. Als ich 1988 nach dem Berufsvorpraktikum meine Ausbildung zum Krankenpfleger begann – zu dieser Zeit war der Name noch PKH Merxhausen – hätte ich nicht zu träumen gewagt, dass ich 32 Jahre später einmal Krankenpflegedirektor sein würde. Wahrscheinlich trifft hier die Redewendung zu, dass man mit seinen Aufgaben wächst.

Am 1. Oktober 1988 habe ich ein Berufsvorpraktikum bei Vitos Kurhessen absolviert. 1989 begann ich die Ausbildung zum Krankenpfleger an der Vitos Schule für Gesundheitsberufe Bad Emstal. Seit 1992 bin ich festangestellter Gesundheits- und Krankenpfleger.

Ich arbeitete zunächst viele Jahre in der Erwachsenenpsychiatrie, unter anderem als stellvertretende Stationsleitung. 2009 bin ich als Stationsleitung in die Klinik Bad Wilhelmshöhe, einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, am Standort Wabern gewechselt. Ab 2015 war ich als Leitung der Vitos Kinder- und Jugendtagesklinik für psychische Gesundheit Kassel tätig und ab Februar 2016 Leiter des gesamten Pflege- und Erziehungsdienstes unserer Klinik.

In meiner Freizeit habe ich zusätzlich ein Bachelor-Fernstudium als Fachwirt für Sozial- und Gesundheitswesen absolviert. Der Studiengang Psychiatric Nursing existierte zu dieser Zeit leider noch nicht. Im März 2019 wurde ich stellvertretender Krankenpflegedirektor des Vitos Klinikums Kurhessen. Weil ich mich den Aufgaben und der Verantwortung gewachsen fühlte, war die Überzeugung für eine Bewerbung auf die Stelle des Krankenpflegedirektors für mich nur folgerichtig.

Zum 1. März 2021 wurde ich dann zum Krankenpflegedirektor berufen.

Wie lässt sich eine so verantwortungsvolle Position mit dem Privat/-Familienleben vereinbaren

Mario Reitze: Als alleinerziehender Vater bin ich es gewohnt, zu organisieren, zu strukturieren und vorauszuplanen. Auch wenn diese Pläne nicht immer funktionieren, wie alle Eltern es wahrscheinlich bestätigen können.

Aber ich denke, wenn man sich bewusst für eine solche Position entscheidet, wie man sich auch für eine Familie entscheidet, dann findet man Möglichkeiten, dies zu vereinbaren.

Ich denke, es gibt in jeder Position und Funktion Vor- und Nachteile und man muss immer abwägen, welche Möglichkeiten es zur Vereinbarung gibt.

Unterstützt Vitos als Arbeitgeber die Vereinbarkeit von Führungsaufgabe und Privatleben?

Mario Reitze: Ja, Vitos bietet auch Mitarbeitenden in Führungspositionen vielfältige Möglichkeiten, um Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen. Wie zum Beispiel die Möglichkeit, die Arbeitszeit befristet zu reduzieren, etwa, um mehr Zeit für die Kinderbetreuung zu haben. Wir haben Stationsleitungen bei Vitos Kurhessen, die dieses Angebot nutzen.

Außerdem können wir Sonderurlaub zur Pflege von Angehörigen nehmen. Bei der Urlaubsplanung werden Urlaubswünsche von Mitarbeitenden mit schulpflichtigen Kindern oder Angehörigen, die auf die Ferien angewiesen sind, vorrangig berücksichtigt. Hierzu haben wir eine Betriebsvereinbarung.

Außerdem bietet Vitos Kurhessen Ferienspiele in den Sommerferien an. In den jährlichen Mitarbeiterentwicklungsgesprächen ist das Thema Beruf und Familie fester Bestandteil.

Ist die Vernetzung mit den anderen Vitos Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren hilfreich?

Mario Reitze: Ich halte die Vernetzung zu den anderen Krankenpflegedirektoren für sehr wichtig, notwendig und auch sehr hilfreich. Es ist von großer Bedeutung, sich auszutauschen, um Konzernthemen gemeinsam zu bearbeiten und Lösungen zu entwickeln. Außerdem beschäftigen uns häufig dieselben Themen.

Was sind die größten Herausforderungen, die Ihre neue Rolle mit sich bringt?

Mario Reitze: Nach wie vor stellen die Bewältigung der Corona Pandemie, mit den verbundenen Maßnahmen zur Patienten- und Mitarbeitersicherheit, sowie der wirtschaftliche Fortbestand die größten Herausforderungen dar. Außerdem brauchen wir ausgebildete Fachkräfte. Wir benötigen ausreichend Personal mit der richtigen Qualifikation zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Hierfür müssen wir attraktiv sein und attraktiver werden. Ein Schwerpunkt ist die Personalgewinnung. Mit gezielten Angeboten möchte ich bereits vor der Berufswahl das Interesse junger Menschen wecken. Beispielsweise durch Vorträge an Berufsschulen.

Welche Pläne haben Sie, um Ihr Team weiterzuentwickeln?

Mario Reitze: Neben der Personalgewinnung spielt die Personalbindung eine große Rolle. Verlässlichkeit ist hier ein wichtiger Faktor. Ich möchte eine verlässliche Dienstplanung für zwei Monate im Voraus etablieren. Die vorhandenen Arbeitszeitmodelle beibehalten und stärken, wie zum Beispiel Teilzeitbeschäftigung, Beruf und Familie, Führen in Teilzeit oder Arbeitszeitkonten. Ebenfalls wichtig ist mir ein konkretes Ausfallmanagement sowie die Förderung der multiprofessionellen Zusammenarbeit. Um nur einige Punkte zu nennen.

Was raten Sie Kolleginnen und Kollegen, die gerade für sich klären, ob eine Position als Pflegedirektor oder Pflegedirektorin für sie in Frage kommt?

Mario Reitze: Ich würde diesen Kollegen raten, in die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und sich selbst etwas zuzutrauen. Vitos hat in den letzten Jahren viele neue Möglichkeiten zur Personalentwicklung geschaffen. Zum Beispiel die berufsbegleitenden Studiengänge oder auch die Personalentwicklungsprogramme in der Pflege.

Worauf freuen Sie sich in der neuen Rolle am meisten?

Mario Reitze: Ich bin bereits lange ein Teil von Vitos Kurhessen und kenne das Unternehmen sehr gut. Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, die Zukunft mitgestalten zu können. Unser oberstes Ziel haben wir dabei immer im Blick: unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Behandlung zu bieten.