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Was bedeutet „生“?

Unsere Teilnahme am Young Executive Leaders (YEL) Programm der International Health Federation

„Good Morning from… United Kingdom, Dubai, Taiwan, Portugal, Spain, Germany, South Africa…” – so startete jede unserer Besprechungen, die im Verlaufe des Jahres 2020 stattgefunden haben. Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen weltweit vernetzten sich ein bis zweimal pro Monat, um über die Herausforderungen der Digitalisierung insbesondere während der Covid-19-Pandemie zu sprechen, sich auszutauschen und konkrete Lösungsansätze zu formulieren. Vitos war dabei!

Die Mitglieder der International Health Federation (IHF, auf Deutsch: Internationale Krankenhausgesellschaft) sind Krankenhausgesellschaften und Gesundheitsorganisationen von überall auf der Welt. Die IHF ist einerseits ein Sprachrohr für die Mitglieder in der internationalen Gesundheitspolitik. Zum anderen verfolgt sie das Ziel, den weltweiten Austausch von Wissen, Erfahrungen und bewährten Praktiken im Krankenhaussektor zu fördern.

Wir waren neugierig, was uns erwarten würde

Vor den ersten Gesprächen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den unterschiedlichen Ländern waren wir sehr neugierig, was uns erwarten würde. Wir wollten sie, deren Rolle und deren Gesundheitssysteme kennenlernen. In jedem Land sind die Gesundheitssysteme anders strukturiert. Die Organisation ist jeweils eine andere und auch die Finanzierung ist ganz unterschiedlich geregelt. Schnell merkten wir, dass wir gleichzeitig viel gemeinsam haben. Nicht zuletzt, die Herausforderungen, vor die uns die weltweite Pandemie zurzeit stellt. Die Organisation knapper Ressourcen und neuer klinischer Prozesse, die Beschaffung von und Ausstattung mit Schutzartikeln sowie die Nutzung digitaler Tools zur Aufrechterhaltung der Versorgung waren in allen beteiligten Ländern zentrale Themen.

Aufgrund der verschiedenen Zeitzonen, gingen die Besprechungen teilweise bis in die späte Nacht

Im Anschluss an die Kennenlernphase teilten wir uns in zwei Untergruppen auf. Jonas und ich vom „Team Germany“ engagierten uns in der zweiten Gruppe. Gemeinsam mit den anderen Gruppenmitgliedern beschäftigten wir uns mit dem Thema „Post-Covid-19: Lessons Learned und Herausforderungen für Führungskräfte im Krankenhauswesen“.

Vier spannende Artikel mit zahlreichen Best-Practices

Unsere Gruppe hatte nun die Aufgabe, innerhalb von wenigen Monaten vier Artikel zu diesem Thema zu verfassen, abzustimmen und zu veröffentlichen. Das war auf jeden Fall eine Herausforderung – nicht nur aufgrund der verschiedenen Zeitzonen, die Besprechungen teilweise bis in die späte Nacht hineinverlagerten. Sondern auch, weil sich innerhalb der Gruppe unterschiedliche Blickwinkel und Perspektiven auf die Themen offenbarten. Schlussendlich ist es uns jedoch gelungen, vier spannende Artikel mit zahlreichen Best-Practices aus Taiwan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Großbritannien, den USA sowie Spanien, Portugal und Deutschland zu veröffentlichen. Die fertigen Artikel wurden allesamt in einem Blog auf der IHF-Homepage [1] veröffentlicht. Wir freuen uns sehr, in jedem der Artikel über die Umsetzung von digitalen Anwendungen bei Vitos berichten zu können.

Überrascht waren wir, dass das YEL-Programm eine beeindruckende Reichweite hat. Uns haben immer wieder Menschen in beruflichen Netzwerken auf unsere Arbeit und die Veröffentlichungen angesprochen. So vernetzen wir uns auch weiterhin mit Gesundheitsexperten aus verschiedenen Ländern.

Man hat uns in den Kreis der YEL-Alumni aufgenommen

Anfang Dezember endete unser Austauschprogramm mit einem öffentlichen virtuellen Event, an dem viele IHF-Mitglieder, Gesundheitsexperten und Interessierte aus aller Welt teilnahmen.

Ursprünglich sollte der World Hospital Congress (WHC) in Barcelona krönender Abschluss des YEL-Programms sein – dieser konnte allerdings pandemiebedingt nicht stattfinden. Wir hätten uns riesig gefreut, die anderen Teilnehmer persönlich kennenzulernen und hoffen, dass der kommende World Hospital Congress im November 2021 wie geplant stattfinden kann.

Mit einer gesunden Portion Aufregung starteten wir schließlich in die virtuelle Abschlussveranstaltung und präsentierten unsere Arbeitsergebnisse der vergangenen Monate.

Die IHF fördert den internationalen Austausch aus unser Sicht sehr nachhaltig. Nach unserer Abschlussveranstaltung hat man uns in den Kreis der YEL-Alumni aufgenommen. Wir haben bereits Einladungen zu einigen spannenden Folgeveranstaltungen erhalten, auf die wir uns sehr freuen. Eine Übersicht aller bisherigen Teilnehmer/-innen des Young Executive Leaders Programm steht ebenfalls online zur Verfügung: https://www.ihf-fih.org/young-executive-leaders/yel-alumni/ [2]

Fest steht, dass wir uns als YEL-Alumni auch weiterhin für den internationalen Austausch engagieren werden. Genauso möchten wir zukünftig den Kontakt zu unseren Arbeitsgruppen aus 2020 halten.

Im März geht es in die nächste Runde

Im März 2021 startet das YEL-Programm bereits in die dritte Runde. Die Bewerbungsphase ist mittlerweile abgeschlossen. Wir freuen uns auf den geplanten Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der dritten YEL-Kohorte.

Unser Fazit: Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich! Für uns war es eine tolle Erfahrung, Teil dieses internationalen Austauschprogramms zu sein – nicht nur fachlich, auch persönlich.

Das rein virtuelle Format des Austauschprogramms war zugegebenermaßen zunächst ungewohnt. Rückblickend finden wir es aber erstaunlich, wie gut die Zusammenarbeit auf allen Ebenen funktioniert hat. Sicherlich haben die Disziplin und Motivation der Teilnehmer/-innen entscheidend dazu beigetragen – aber auch die gute Organisation durch die IHF.

Ganz unter dem Motto “CHALLENGES FOR DIGITAL LEADERS IN THE ERA OF COVID-19“ haben wir die Theorie direkt einem Praxistest unterzogen.

Und was bedeutet nun „生“? Unser IHF-Kollege Dr. Ming-Ju (Siegfried) Tsai aus Taiwan hat uns freundlicherweise in seiner Sprache das Wort „Leben“ mitgeteilt – und somit auch ein Zeichen, das für Vitos steht.