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Wie ist es 40 Jahre für und mit Vitos zu arbeiten?

Drei Frauen feiern 2023 ihr 40-jähriges Arbeitsjubiläum und berichten, wie sie mit Vitos erwachsen geworden sind.

Im Vorpraktikum 1983 kennengelernt – seitdem verbindet sie 40 Jahre Freundschaft und immense Berufserfahrung in der psychiatrischen Pflege.

1983 haben sich Manuela Morales, Rosaria Amoroso-Wagner und Heike Hefermehl im Rahmen des einjährigen Vorpraktikums im Vitos Klinikum Riedstadt kennengelernt. In einem der ältesten psychiatrischen Krankenhäuser der Welt haben sie von erfahrenen Mitarbeiter/-innen gelernt und wurden in die Gemeinschaft aufgenommen. Der Ausbildungskurs startete mit fließendem Übergang nach dem Vorpraktikum und bildete sie zu Krankenschwestern aus.

„Wir sind mit Vitos erwachsen geworden“, berichtet Manuela Morales stolz. „Wir haben hier unser Leben verbracht – hier sind wir zu Hause“.

Archivfoto des Examenskurses der Vitos Krankenpflegeschule 1984/87

 

Nachgestelltes Foto 2023 mit den langjährigen Vitos Mitarbeiter/-innen aus dem Examenskurs 1984/87

Als junger Mensch die Vielfalt im Ausbildungsberuf entdecken

Die drei Frauen starteten ihre Karriere als Jugendliche im Alter von 16 Jahren mit einem Vorpraktikum. In den 80er Jahren war das der gängige Einstieg in die Berufswelt.

„Uns wurde direkt nach der ersten Woche viel Verantwortung übertragen und wir konnten direkt hinter die Fassaden des psychiatrischen Klinikums schauen. Besonders bereichernd waren beziehungsweise sind das Netzwerk und die kollegialen Verbindungen, die sich durch das facettenreiche Vorpraktikum entwickelt haben. Obwohl wir den Beruf der Krankenschwester (heute Pflegefachkraft) anstrebten, war es Pflicht, auch alle anderen Bereiche kennenzulernen. Wir haben blockweise auf Station, in der Gärtnerei, in der Wäscherei, in der Großküche und auch in der Hauswirtschaft mitgearbeitet“, berichtet Manuela Morales.

„So konnten wir alle Akteur/-innen eines psychiatrischen Klinikums kennenlernen und Kontakte zu Kolleg/-innen aufbauen. Durch unser aufgebautes internes Netzwerk fühlten wir uns schnell zugehörig und als Teil der Vitos Familie“ – ergänzt Heike Hefermehl im Gespräch.

Rosaria Amoroso-Wagner schwelgt in Erinnerung und betont: „Ganz viel Spaß hatten wir bei den Ausflügen, die wir als Examenskurs machten. An die Erlebnisse und schönen Momente im Jugendalter denke ich sehr gerne zurück.“

Heike Hefermehl setzt die Authentizität in den Fokus und berichtet weiter: „Der authentische Umgang und auch die Erfahrungen in Krisensituationen sollten niemandem Angst machen und vor der Berufswahl scheuen. Als Team lassen sich all diese Herausforderungen meistern und die Wertschätzung der Patient/-innen für die eigenen Expertisen ist ein großes Lob. Ein respektvoller Umgang unter Kolleg/-innen aber auch Patient/-innen ist der Schlüssel zur eigenen Zufriedenheit im Beruf als Pflegefachkraft. Der Arbeitsalltag macht so riesigen Spaß.“

Empathie als Superkraft: heute wie damals

In der psychiatrischen Pflege liegt ein großer Fokus auf der Beziehungsarbeit. Hierbei sind Empathie und die Fähigkeit, das erlernte Wissen mit dem nötigen Fingerspitzengefühl anzuwenden, Grundvoraussetzungen. Zudem ist es wichtig, ein „Gespür für Menschen“ im klinischen Umfeld zu entwickeln.

„Was wir während der Ausbildung alle sehr geschätzt haben, ist die Kollegialität und Unterstützung, die wir durch die damaligen Mentoren erhalten haben“, so Heike Hefermehl. Jetzt agieren die drei Frauen selbst als Mentorinnen für Auszubildende und neue Mitarbeitende und helfen ihnen dabei, das besagte Fingerspitzengefühl zu entwickeln. Mit den Jahrzehnten an Arbeitserfahrung wird das Gespür für Menschen und Patient/-innen präziser. Das Vertrauen in die eigene Intuition steigt. Sich anbahnende Krisen können erfahrene Mitarbeitende dadurch oftmals frühzeitig bemerken und erfolgreich deeskalieren.

Die drei Frauen stehen unter ihrem Lieblingsbaum in Riedstadt. Der alte Baum mit faszinierendem Astwuchs steht schon lange vor ihrem ersten Tag am Klinikum dort. Mit ihm verbindet jede für sich viele persönliche Emotionen. Es war eine Herzensangelegenheit den Baum mit auf den Fotos zu haben.
(v.L.) Manuela Morales, Rosaria Amoroso-Wagner und Heike Hefermehl

Ein Ratschlag der drei „alten Hasen“ an die jüngeren Generationen:
„Seid mutig! Traut Euch und Eurer Intuition“

„Auch, wenn mal Fehler passieren – nehmt diese an und scheut Euch nicht vor einer Entschuldigung. Die Pflege ist wie der Familienersatz für Patient/-innen und grade deshalb geben wir gerne unser Bestes“, so Rosaria Amoroso-Wagner.

Nach all den Jahren sind die gefeierten Jubilarinnen noch immer hoch motiviert und neugierig. Die „Urgesteine“, wie Manuela Morales sich und ihre Kolleginnen nennt, sind stolz und dankbar für die Wertschätzung der Patient/-innen, die die jahrzehntelange Erfahrung spüren und anerkennen. Die abwechslungsreiche Patientenarbeit, die nahbare Beziehungsarbeit und das lebenslange Lernen machen den Beruf auch nach 40 Jahren noch so attraktiv.

 

Dieser Beitrag ist aus einer Gesprächsrunde mit Manuela Morales, Heike Hefermehl und Rosaria Amoroso-Wagner (Mitarbeiterinnen in der Pflege des Vitos Klinikums Riedstadt) entstanden.