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„Wir gehen dahin, wo Menschen uns brauchen“

Vitos Reha eröffnet dritte Einrichtung

Wieder im Arbeitsleben Fuß zu fassen, ist nach langer Krankheitsphase oftmals schwierig. Vitos Reha unterstützt psychisch kranke Menschen auf ihrem Weg zurück in den Job – und in ein möglichst eigenständiges Leben. Bislang war Vitos Reha in Frankfurt und Kassel mit einer Einrichtung vertreten. Seit kurzem stehen auch in Hanau 20 Plätze für die medizinische und berufliche Rehabilitation von Menschen mit psychischer Erkrankung zur Verfügung.

„Wir gehen mit unserem Angebot dorthin, wo die Menschen sind, die uns brauchen“, erläutert Dr. Sabine Kreß, medizinische Geschäftsführerin von Vitos Reha, die Standortwahl. Die Rehabilitation finde ganztags-ambulant statt. Deshalb sei es wichtig, dass es wohnortnahe Angebote gebe, die sich an der Lebenswelt der Rehabilitanden orientiere.

In Hanau fehlte bislang eine psychiatrische Rehabilitationseinrichtung. Gleichzeitig gibt es in der Brüder-Grimm-Stadt, im benachbarten Offenbach und im östlichen Main-Kinzig-Kreis einen großen Bedarf. So waren die Plätze der neuen Einrichtung dann auch sehr schnell belegt: Seit Mitte November behandelt Vitos Reha Hanau die ersten Rehabilitanden.

„Es sind sehr schöne, freundliche Räume“

Die Einrichtung befindet sich am Sophie-Scholl-Platz, im Neubau der Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit, die Vitos Herborn in Hanau errichtet hat. Dort hat Vitos Reha ein ganzes Stockwerk bezogen: Auf etwa 500 Quadratmetern gibt es Schulungs- und Therapieräume sowie einen Aufenthaltsraum und eine Küche. „Es sind sehr schöne, freundliche Räume mit toller und moderner Einrichtung“, findet die Psychologin Uta Schubert, die die neue Reha-Einrichtung in Hanau gemeinsam mit der Oberärztin Dr. Maxie Kneist leitet. Große Fenster bringen viel Licht in die Räume, die mit hellen Möbeln und in warmen Farben eingerichtet sind.

Das Team von vitos Reha Hanau.

Behandeln die Rehabilitanden am Standort in Hanau: (hinten, v. l.) Vanessa Schuhmacher, Maike Halbig, Kathrin Kuchta, Dr. Maxie Kneist, Beatrix Sensburg sowie (vorne, v. l.) Uta Schubert und Dana Höhle.

Zum Team von Vitos Reha Hanau gehören eine Fachärztin, zwei Psychologinnen, zwei Sozialarbeiterinnen, zwei Ergotherapeutinnen und zwei Pflegekräfte. Im November haben sie die ersten sechs Rehabilitanden aufgenommen – unter Pandemie-Bedingungen. Das Team hat sich darauf eingestellt: Die therapeutischen Angebote finden entweder in kleineren Gruppen oder aber in digitaler Form statt. So gibt es ein digitales Kompetenztraining. Es vermittelt den Rehabilitanden unter anderem, wie sie sich besser motivieren können, auch wenn sie mal eine unangenehme Aufgabe bewältigen müssen.

Ein weiteres digitales Angebot heißt „Lunch-Box“. Darin geht es um Grundlagen einer gesunden Ernährung und Lebensführung. „Wir orientieren uns an der Lebenswelt der Rehabilitanden“, sagt Uta Schubert. Welche Unterstützung benötigen sie im Alltag? Wo gibt es Hürden? „Einige unserer Rehabilitanden müssen den gesunden Umgang mit sich selbst erst lernen oder wieder neu lernen.“ Ein Rezept aussuchen, Zutaten besorgen, Speisen frisch zubereiten – diese alltagspraktischen Dinge spielen deshalb in der psychiatrischen Rehabilitation ebenfalls eine Rolle.

In der Pandemie werden die Rehabilitanden gebraucht

Vitos Reha in Hanau

Viel Platz, viel Licht: Die Schulungsräume von Vitos Reha in Hanau sind hell und großzügig.

Etwa sechs Wochen dauert das Programm, dass die Rehabilitanden durchlaufen. Ergotherapie, Arbeitstherapie, EDV-Training, Psychoedukation, kognitives Training und Bewerbungstraining gehören unter anderem dazu. Dann folgt die Praxis: Mit Unterstützung des Teams von Vitos Reha suchen die Rehabilitanden geeignete Stellen, zum Beispiel für ein Praktikum. Während dieser ersten Schritte zurück ins Arbeitsleben begleitet und betreut sie das Team weiterhin. Die Lage der neuen Hanauer Einrichtung ist für diese Praxiserprobungen ideal, findet Dr. Sabine Kreß: „In der Nähe gibt es viele Betriebe und Unternehmen, in die wir unsere Rehabilitanden gut vermitteln können.“

Für die Praxiserprobungen ist die Pandemie kein Hindernis. Zwar fielen Praktika beispielsweise in Kindergärten weg. Dafür ist in anderen Bereichen ein hoher Bedarf an Mitarbeitern entstanden, unter anderem in der Verwaltung oder bei Hol- und Bringdiensten. Rehabilitanden, die zuvor teilweise über Jahre keine berufliche Tätigkeit ausgeübt hatten, hätten auf einmal die Erfahrung gemacht, gebraucht zu werden, schildert Dr. Kreß. „Diese Wertschätzung ist für unsere Rehabilitanden sehr wertvoll.“

Vitos Reha
Vitos Reha betreibt drei ganztags-ambulante Einrichtungen an den Standorten Kassel (50 Plätze), Frankfurt (20 Plätze) und Hanau (20 Plätze). Die psychiatrische Rehabilitation ist darauf ausgerichtet, Menschen mit psychischen Erkrankungen ein möglichst eigenständiges Leben zu ermöglichen. Dazu gehört die Teilhabe am Arbeitsprozess und am Leben in der Gesellschaft.

Mehr über Vitos Reha erfahren Sie hier [1].