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Zukunftswerkstatt 4.0

Von der Vision zur konkreten Anwendung

Wie können wir mithilfe digitaler Anwendungen die Behandlung von Patient/-innen, Klient/-innen und Bewohner/-innen weiter verbessern?

Die Digitalisierung ist im Gesundheitswesen angekommen. Vitos hat das Potenzial früh erkannt und ist in den vergangenen Jahren bereits große Schritte Richtung Zukunft gegangen.

Die Vitos Stabsstelle eHealth und die Gemeinnützige Gesellschaft für Digitale Gesundheit GDG gingen an den Start. Es folgte jüngst die Pilotierung der Patientenplattform Curamenta. Ihre Geschichte begann bereits in der ersten Zukunftswerkstatt 2019. Im Dezember kamen die Kolleg/-innen nun bereits zum vierten Mal zu diesem Format zusammen.

Mein Name ist Philipp Kirchner und ich bin seit Juli 2022 Leiter der Stabstelle Digitalisierung der Vitos Holding. Die Umsetzung von Curamenta bei Vitos betreue ich bereits seit Anfang 2022, damals noch in meiner Funktion als Referent des Geschäftsführers Reinhard Belling. Gemeinsam mit meinem Kollegen Jonas Staudt aus der Unternehmensentwicklung der Vitos Holding haben wir kürzlich die Zukunftswerkstatt Psychiatrie organisiert.

Von der Vision zur konkreten Anwendung

Bereits 2019 startete Vitos mit der ersten Zukunftswerkstatt Psychiatrie. Damals ging es darum, eine Vision zu skizzieren, wie man die Digitalisierung ins Gesundheitswesen bringt. Genauer gesagt, wurden Ideen entwickelt und konkrete Beispiele erarbeitet, wie wir die patientennahen Bereiche digitalisieren können. Die Geschichte von Curamenta hat in der Zukunftswerkstatt begonnen. Denn uns wurde bald klar, dass es eine Plattform braucht, um digitale Angebote gebündelt abbilden und entwickeln zu können. Aus diesem Grund gründete Vitos im Mai 2020 die Gesellschaft Vitos digitale Gesundheit, aus der in der Folge die Gemeinnützige Gesellschaft für digitale Gesundheit GDG wurde. Es kamen anschließend unsere drei Partner LWL, LVR und KBO hinzu. Alle vier Träger haben dieses große Projekt vollumfänglich inhaltlich und konzeptionell geprägt. Gemeinsam mit Laura Kuhlmann, Geschäftsführerin der GDG und Initiatorin der ersten Zukunftswerkstätten bei Vitos sowie ihrem Team der GDG setzen wir nun die gezeichnete Vision von Curamenta um.

Am 1. Dezember fanden wir uns nun erneut zu einer Zukunftswerkstatt in der Neuen Denkerei in Kassel zusammen. Das war bereits die vierte Auflage dieses Formats. Diesmal ging es weniger um die Vision, sondern viel mehr um die konkrete Anwendung. Die Plattform Curamenta haben wir in den vergangenen Jahren entwickelt. Jetzt können wir zum ersten Mal ganz konkret mit ihr arbeiten. Wir sind aus der gezeichneten Vision, die wir Stück für Stück umgesetzt haben, zur konkreten Anwendung gelangt.

Welche Nutzungsbeispiele hat Curamenta? Wie kann die Plattform im interdisziplinären Team vor Ort eingesetzt werden? Welche organisatorischen Grundlagen braucht es, um Curamenta in unseren Kliniken an den Start zu bringen? Diese und weitere Fragen wollten wir an diesem Tag klären.

An der Zukunftswerkstatt teilgenommen, haben Kollegen der Vitos Holding sowie die Curamenta-Projektleitungen der pilotierenden Vitos Gesellschaften, ergänzt durch weitere Kolleg/-innen aus verschiedenen patientennahen Berufsgruppen, wie der Pflege oder dem ärztlichen Dienst. Insgesamt kamen an diesem Tag circa 30 Personen in der neuen Denkerei zusammen.

Live-Vorführung der Plattform

Zu Beginn gab Reinhard Belling einen kurzen Input. Anschließend gab es eine Live-Vorführung der Plattform und ausgewählter Funktionen für die Anwesenden. Dazu nutzen wir zwei große Bildschirme, um den Kontakt eines fiktiven Patienten mit einem fiktiven Behandler zu simulieren. Die Pilotgesellschaften Vitos Gießen-Marburg und Vitos Rheingau gaben kurzen Input, wie es bisher in ihren jeweiligen Piloteinrichtungen gelingt, Behandler/-innen und Patient/-innen mit Curamenta vertraut zu machen. Sie berichteten, dass vor allem Blended Care als Ergänzung zur Therapie sowohl von den Behandlern als auch von den Patientinnen und Patienten gut angenommen wird. Unter Blended Care versteht man eine Eingliederung von Online-Interventionen in die reguläre Psychotherapie. Das können zum Beispiel Tagebucheinträge sein, die man dann an seinen Behandler schickt. Genauso gibt es Foren in denen man sich bei Bedarf mit anderen Patient/-innen austauschen kann.

Es folgte ein Vortrag einer externen Referentin von Flying Health, die uns Einblicke zum aktuellen Krankenhauszukunftsgesetz und in diesem Zusammenhang gestarteten Umsetzungsbeispielen gab.

Konzentriertes Arbeiten in den Workshops

Gemeinsames Brainstorming in den Workshops

Nach dem gemeinsamen Mittagessen starteten wir in die Workshop-Phase. Den vier bunt gemischten Gruppen teilten wir jeweils eine Persona, also einen fiktiven Patienten, zu. Aus der Perspektive dieser Personas sollten sie konkrete Aufgabenstellungen bearbeiten. Zum Beispiel ging es darum, auszuarbeiten, wie sie sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Berufsgruppen mit der Curamenta-Plattform vorstellen. In einem anderen Workshop sollten Prozessschritte erarbeitet werden, die künftig Anknüpfungspunkte schaffen, die es jeder Berufsgruppe erlauben, ihr jeweiliges Aufgabengebiet am Patienten auch digital über Curamenta abzubilden. Also beispielsweise die Leistungen im pflegerischen Bereich oder die Therapieziele im therapeutischen Bereich.

Zum Abschluss präsentierten die Workshop-Teilnehmer/-innen ihre Ergebnisse und wir gingen in die gemeinsame Diskussion.

Der nächste Schritt wird sein, Curamenta in weiteren Einrichtungen zu implementieren.

Das Format der Zukunftswerkstatt wollen wir beibehalten. Es zeigt sich immer wieder, wie motivierend so ein gemeinsamer Tag des Austauschs und des konzentrierten gemeinsamen Arbeitens ist. Darüber hinaus ist es schön, in persönlichen Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen zu kommen. Ich denke, wir waren nach diesem Tag zwar alle etwas erschöpft, aber gleichzeitig freuen wir uns darauf, dieses Projekt gemeinsam zu gestalten und weiter voranzubringen.

Bereits dieses Jahr wird es eine nächste Zukunftswerkstatt geben. Ich freue mich schon darauf!