Author: Dr. med. Sabine Borck, Ärztliche Leiterin Schmerztherapie

Welche Krankheiten Zecken übertragen können und wie man sie behandelt

Nun ja, es muss nicht immer Speck sein, aber ein Warmblüter ist dem Zeck immer recht. Von den 900 verschiedenen Zeckenarten, die übrigens zu den Milben gezählt werden und damit Spinnentiere sind, sind für uns in Europa - Gott sei Dank- nur wenige Arten von Interesse. Vor allem der gemeine Holzbock (Ixodes rizinus) liegt in unseren Breitengraden auf der Lauer und nimmt eine Blutspende – ganz ungefragt - während wir sorglos durch Feld und Wald streifen. Das wäre im Grunde ja nicht schlimm, denn das kleine Tierchen braucht nicht viel von unserem kostbaren Saft, wenn es nicht auch heimlich Krankheiten übertragen würde. Und da hört das Verständnis des Spenders auf. Niemand will eine Lyme-Borreliose oder eine Frühsommer Meningoencephalitis (FSME) geschenkt.

Warum wir ohne ihn nicht leben können und wie es gelingt, mit ihm zu leben

Schmerzen gehören zu den Lebenserfahrungen, die wir alle kennen und auf die viele Menschen gerne verzichten würden. Unsere körperliche Ausstattung mit Schmerzrezeptoren, mit der Schmerzweiterleitung und letztlich der Schmerzverarbeitung und Schmerzbewertung sind archaische Grundelemente, die der Körper dringend benötigt. Warum ist das so? Wieso kann man chronischen Schmerz nicht abgelöst von der Biografie des Einzelnen betrachten? Und wie können anhaltende Schmerzen gelindert werden?

Wasser ist nicht nur zum Waschen da

Wasser hat für die Menschheit schon immer eine große Bedeutung. Ohne Wasser wäre kein Leben möglich. Damit wäre eigentlich schon alles gesagt, Blog beendet. Außer dem reinen Erhalt des Lebens in jeglicher Form erfüllte Wasser jedoch zu allen Zeiten und in allen Kulturen auch weitere Funktionen. Wasser wurde eben auch zur Reinigung, zu Kulthandlungen und zur Therapie eingesetzt. Je wohlhabender und fortgeschritten eine Kultur war, desto ausgeklügelter waren die Hydrotherapien.

Expertin Dr. med. Sabine Borck bei „Service: Gesundheit“

Im Januar bekam ich einen Anruf vom Hessischen Rundfunk. Man wolle für das Format „Service: Gesundheit“ einen Beitrag drehen und mich als Expertin ins Studio einladen. Da war ich verblüfft. Wir waren in der „weißen Liste“ im Internet wohl so gut bewertet worden, dass die Wahl auf uns fiel. Und wahrscheinlich wurden auch die Blogbeiträge angeschaut.

Stress bei Schmerzpatienten

Viele oder fast alle meiner Patienten mit chronischen Schmerzen haben ein Problem mit Stress. Meistens ist der Stress nicht einfach auf ein kleines Problem, das vorübergeht, zurückzuführen. Vielmehr haben zahlreiche Patienten mit Konflikten zu kämpfen, die sich wie die Tropfburgen aus nassem Sand pyramidenförmig aufbauen und unglaublich stabil sind. Auf eine einmal angelegte Basis eines solchen Konflikt-Turmes lässt sich mühelos Schicht für Schicht nasser Sand aufbauen. Ein Konflikt, der nicht gelöst wird, macht unzufrieden. Unzufriedenheit bedrückt nicht nur, sondern zieht auch Ärger, Frust und Ohnmachtsgefühle nach sich. Sie führt zu Fehlentscheidungen und neuen Kränkungen. Und der Stress? - Der ist ein ständiger Begleiter.

Wer kennt keine Kopfschmerzen? Da wird sich wohl kaum jemand finden. Gerade der Teil des Menschen, der für die „Krone der Schöpfung“ im wahrsten und im übertragenen Sinne so wichtig ist, schmerzt oft gewaltig. Die Beule, wenn es in frühen Jahren mit dem Fahrradfahren noch nicht so recht geklappt hat, die Kopfschmerzen bei der Grippe, der Zahnschmerz, die Migräne, der Gesichtsschmerz, der Kopfschmerz nach reichlich Alkoholkonsum und viele andere Arten. Sie hämmern und bohren, pochen und ziehen, quälen und stechen. Und es gibt kein Entrinnen, denn der Kopf ist oben und der Schmerz ganz nah dran.

Diese Frage im Zusammenhang mit Schmerzen stellen mir meine Patienten immer wieder. Das ist ja auch verständlich, zumal Krankheit und insbesondere Schmerz jahrhundertelang mit Schuld und Strafe verknüpft waren. Man hatte etwas Schlimmes getan und die Strafe folgte auf dem Fuße – leider auch oft mit einer spirituellen Verknüpfung, die sich durch alle religiösen Vorstellungen dieser Welt zieht. Da hat man dann ordentlich sein Fett wegbekommen!

Viele Patienten sind im Zeitalter der Bildgebung regelrecht froh, wenn sich auf MRT’s oder CT’s fette Bandscheibenvorfälle darstellen. Ein erleichtertes „Gott sei Dank, ich habe etwas, ich habe es ja gewusst“ ist fast immer die Reaktion. Wenn man auf Bildern nichts sieht, was die Beschwerden erklären könnte, dann kommt dagegen oft die Reaktion „Aber ich bilde mir das doch nicht ein!?“

Opiate haben in der Schmerztherapie eine lange Tradition. In Deutschland wurde den Schmerztherapeuten in den 1980er und 1990er Jahren der Vorwurf gemacht, sie würden zu wenig Opiate einsetzen und ihre Patienten so im Stich lassen. Das ließen wir Ärzte uns nicht zweimal sagen und von nun an gab es den Slogan, freudig unterstützt von der Pharmaindustrie: „Kein Patient muss mehr Schmerzen haben“. Differenziert setzten wir schwache und starke, kurz- und langwirksame Opiate für kurze Zeit oder als Dauertherapie ein. Rückenschmerz, Tumorschmerz, Fibromyalgie, Postzosterneuralgie – alle bekamen Opiate, wenn es keine Kontraindikationen gab.