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„Ich vermisse das Bücherschleppen kein bisschen“

Jana Eichhorn hat mitten in der Pandemie ihre Pflegeausbildung begonnen: Seit 1. Oktober 2020 absolviert sie an der Vitos Schule für Gesundheitsberufe Riedstadt eine Ausbildung zur Pflegefachfrau. Damit ist sie dort eine der ersten Schülerinnen, die das digitale Klassenzimmer nutzen können. Vitos hat es zum Start des Ausbildungsjahres 2020/2021 an all seinen Schulen eingeführt: Das Unternehmen stellte allen neuen Pflegeschüler/-innen Tablets sowie einen Zugang zu digitalen Lernangeboten zur Verfügung. In diesem Beitrag berichtet Jana Eichhorn darüber, wie sie die Nutzung von digitalen Medien in der Pflegeausbildung erlebt, warum sie in der Pflege arbeiten möchte und wie sie die Ausbildung während der Pandemie erlebt.

Ich habe mich sehr auf den Start der Ausbildung gefreut. Denn eine Ausbildung in der Pflege war für mich eine absolute Herzenssache. Ich kann hier unterschiedliche Menschen in ihren jeweiligen Lebenssituationen begleiten – ein vielfältiger und sinnstiftender Beruf. Die Ausbildungsbausteine in der Schule geben mir dafür die fachliche Grundlage. Dass Vitos digitale Lernangebote anbietet und dafür iPads zur Verfügung stellt, ist für mich eine praktische und vorteilhafte Besonderheit der Ausbildung hier.

Die Lehrkräfte ließen sich für den Unterricht während des Lockdowns viel einfallen.

Lehrkärfte haben sich für den digitalen Unterricht viel einfallen lassen

Die digitalen Inhalte sind für den Unterricht eine Unterstützung und Ergänzung. Über die Vitos Web-Akademie gibt es ein virtuelles Klassenzimmer und der Thieme Verlag bietet mit dem „Certified Nursing Education“ eine digitale Lernplattform mit vielen Materialien und Anwendungen. Wir haben zum Beispiel Zugriff auf Fachbücher und Tests zur Wissensüberprüfung. Ich sehe in den Angeboten des E-Learnings viel Potenzial. Weil wegen der Corona-Pandemie der Präsenzunterricht zeitweise nicht stattfinden konnte, hat die Vitos Schule für Gesundheitsberufe Riedstadt kurzfristig das digitale Lernangebot erweitert. Die Lehrerinnen haben sich beispielsweise durch interaktive Videokonferenzen viel einfallen lassen, um uns die Inhalte auch in solch schwierigen Zeiten und so ungewohnten neuen Situationen möglichst gut und ansprechend zu vermitteln.

Eine gute Vorbereitung auf das berufsbegleitende Studium

Das E-Learning-Angebot hat für mich viele Vorteile. Ich vermisse beispielsweise das Bücherschleppen kein bisschen. Ich habe immer alles direkt bei mir und muss mir nicht vorher überlegen, welche Materialien ich benötige. Ich kann mir zur Lernergänzung und Vertiefung Videos und Fachartikel direkt anschauen oder später zur Wiederholung nutzen. Damit kann ich die Grundlagen für die Pflegetätigkeit vertiefen und festigen oder Wissenslücken gezielt bearbeiten. Wenn mich etwas besonders interessiert, kann ich mir zu diesem Thema auch Informationen besorgen, die über den Unterrichtsinhalt hinausgehen.

Für mich ist auch die freie Zeiteinteilung sehr angenehm. Wobei ich weiß, dass das nicht jedem so geht, da man sich selbst strukturieren und disziplinieren muss. Ich fange im Herbst mit dem berufsbegleitenden Bachelor-Studium „Advanced Nursing Practice“ an, das Vitos anbietet. Für mich ist dies also gleichzeitig eine gute Vorbereitung auf die duale Ausbildung.

Homeschooling während der Pandemie war eine Herausforderung

Unterricht am Bildschirm: Während der Pandemie ersetzten Videokonferenzen den Präsenzunterricht.

Die eigene Disziplin ist in der langen Phase des Homeschoolings während der Pandemie aber nur eine der Herausforderungen. Hinzu kam die Abhängigkeit von der Technik und der WLAN-Verbindung. Es stört schon sehr, wenn das WLAN abbricht oder im Videokonferenztool die Kamera oder der Ton mal nicht funktioniert. Das Problem hat man im Präsenzunterricht nicht.

Natürlich kommt die Gemeinschaft im Online-Unterricht auch sehr kurz. In unserem virtuellen Klassenzimmer sehen wir uns zwar alle, aber das ist nicht dasselbe wie im Präsenzunterricht. Die Gespräche in den Pausen fallen beim Homeschooling zum Beispiel weg. Es ist nicht immer für alle leicht, sich zu Hause für den Unterricht zu motivieren. Aber natürlich gibt es beim Homeschooling auch lustige Momente, etwa wenn sich die Haustiere dem Unterricht anschließen.

Den Lehrerinnen ist ganz wichtig, dass wir auch unter diesen Bedingungen eine qualifizierte Ausbildung bekommen. Für die praktischen Übungen am Patienten, für die ein Dummy genutzt wird, haben sie beispielsweise kurzerhand ein kleines Filmstudio aufgebaut. Wir waren online via iPad dabei und sahen aus zwei unterschiedlichen Perspektiven, wie man eine Wundversorgung durchführt. Dabei konnten wir direkt unsere Fragen stellen. Wenn wir noch mal etwas neu sehen möchten, werden die Anleitungen wiederholt. Das geht erstaunlich gut. Trotzdem hat auch diese kreative Form des digitalen Lernens in unserer Ausbildung ihre Grenzen. Praktisches Üben an der Puppe ist leider nur im Präsenzunterricht möglich, nicht virtuell. Bei meinen ersten praktischen Erfahrungen auf Station tauchten deshalb viele Fragen auf, die aber zum Glück von Kolleg/-innen und Praxisanleiter/-innen vor Ort oder im Kontakt mit den Lehrern geklärt werden können.

Dies ist nur ein Beispiel für die Grenzen von digitalen Lernformate bei einer Berufsausbildung, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht. Das ist es, was für mich der Beruf in der Pflege ausmacht und der Grund, warum ich mich für die Ausbildung entschieden habe: Die Arbeit mit Menschen. Es klingt abgedroschen – aber genau das schätze ich am Schwerpunkt Psychiatrie. In der Psychiatrie geht es ganz besonders darum, einen Menschen kontinuierlich und ganzheitlich zu begleiten und ihm zu helfen. Wir arbeiten gemeinsam mit dem Patienten, gehen individuell auf ihn und seine Bedürfnisse ein und können ihn oft länger auf seinem Weg begleiten als in der Somatik. Das ermöglicht es uns auch, seine Entwicklungen zu begleiten.

Ich schätze in Riedstadt die familiäre Atmosphäre

Jana Eichhorn absolviert eine Ausbildung zur Pflegefachkraft.

Die Vitos Schule für Gesundheitsberufe Riedstadt [1] bietet mir für die Ausbildung die besten Voraussetzungen. Sie hat sich in der Pandemiezeit für uns eingesetzt, sodass wir auch digital und im Homeschooling eine qualifizierte Ausbildung ohne Defizite erhalten können. Wir haben feste Praxisanleiterinnen, die uns begleiten, Wissen vermitteln und immer für uns da sind. Sie helfen uns, wenn wir Nachfragen oder Probleme haben. Aber sie teilen auch unsere Lernerfolge und die schönen Momente. In Riedstadt schätze ich die familiäre Atmosphäre. Es ist eine kleine Schule mit insgesamt nur etwa 60 Schüler/-innen. Auf den Stationen gelten wir nicht nur als zusätzliche Arbeitskräfte. Vielmehr nehmen sich die Kolleg/-innen Zeit für unsere Ausbildung und dafür, dass wir die Dinge grundlegend lernen. Auch wenn die Schule in einem historischen Gebäude angesiedelt ist, bietet Vitos Riedstadt eine moderne, fundierte Pflegeausbildung für den Schwerpunkt Psychiatrie. Mit der Ergänzung der digitalen Lernangeboten zusätzlich zu den praktischen und theoretischen Präsenzeinheiten fühle ich mich rundherum gut gerüstet für meine Zukunft im Pflegeberuf.

Zur Autorin: Jana Eichhorn macht seit 1. Oktober 2020 an der Vitos Schule für Gesundheitsberufe Riedstadt ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft.