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Den Weg für die berufliche Zukunft ebnen

Das Vitos Stipendienprogramm für Medizinstudenten und -studentinnen

Medizinstudenten/-innen haben einen vollen Terminkalender. Studium, Arbeit, Dissertation – es gibt viele Dinge, die anfallen. Um sie dabei zu entlasten und gleichzeitig weiter zu fördern, bietet Vitos ein Stipendienprogramm an. Bianca Schmidt studiert Medizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und ist seit Januar 2021 Stipendiatin bei Vitos. Parallel absolviert sie momentan eine vierwöchige Famulatur in der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina am Standort Gießen. In diesem Beitrag berichtet die 27-Jährige von den Vorteilen eines Stipendiums, ihrem Weg zur Medizin und ihren Erfahrungen mit dem Klinikalltag im Maßregelvollzug.

Wenn man mich vor dem Abi gefragt hätte, was ich einmal beruflich machen möchte, wäre die Antwort sicher nicht „Ärztin werden!“ gewesen. An die Uni wollte ich auf jeden Fall, aber über das konkrete Fach war ich mir noch nicht im Klaren. Ich studierte zwei Semester Bauingenieurwesen, merkte jedoch, dass mir dieser Bereich nicht liegt. Eher durch Zufall kam ich durch ein Praktikum im Krankenhaus mit dem Fach Medizin in Berührung und fing Feuer. Ich absolvierte daraufhin eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und bewarb mich schließlich auf einen Studienplatz für Medizin – und zum Glück hat das geklappt!

Die Vorteile des Vitos Stipendiums

Ich studiere mittlerweile im achten Semester und bin froh, diesen Weg gewählt zu haben, denn die Medizin bietet unglaublich viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden und seine Interessen zu finden. Das Studium habe ich mir bisher durch einen Nebenjob zu großen Teilen selbst finanziert – das heißt aber auch, dass es gerade in Prüfungsphasen eines enorm guten Zeitmanagements bedurfte, um den Stoff zu erarbeiten. Das konnte durchaus sehr stressig werden. Während meiner ersten Famulatur in der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina [1] am Standort Gießen erfuhr ich von der Möglichkeit, in ein Stipendienprogramm aufgenommen zu werden. Daraufhin bewarb ich mich. Das war unkompliziert über das Karriereportal von Vitos möglich. Jetzt bin ich Stipendiatin und erhalte monatlich eine finanzielle Unterstützung – so kann ich mich voll und ganz auf mein Studium konzentrieren. Darüber hinaus lerne ich schon jetzt das Unternehmen besser kennen und habe später gute Chancen auf eine berufliche Zukunft bei Vitos.

Psychiatrie – ein Nischenfach, das oft unterschätzt wird

Bis vor ein paar Jahren hatte ich nur wenige Berührungspunkte mit dem Bereich Psychiatrie. Auch im Studium der Humanmedizin stellt das Fachgebiet eher einen Randbereich dar. Mit der forensischen Psychiatrie beschäftigen sich Studenten/-innen dementsprechend noch weniger. Während meiner Ausbildung hatte ich einen praktischen Einsatz auf einer psychiatrischen Station absolviert und es reizte mich herauszufinden, ob gerade dieser Teil des breiten medizinischen Feldes nicht doch etwas für mich sein könnte. Und wenn nicht, dachte ich mir, könnte ich ihn wenigstens von meiner Liste streichen. Ich informierte mich über Angebote für Famulaturen in der Psychiatrie und Vitos fiel mir dabei direkt ins Auge. Meine Famulatur begann ich im August 2020 in der forensischen Psychiatrie am Standort Gießen. Ich war positiv überrascht, denn das Praktikum entpuppte sich als facettenreicher und spannender als ich zunächst angenommen hatte. Bedingt durch die Corona-Pandemie musste ich die Famulatur jedoch pausieren und hole sie nun seit März 2021 nach.

Darum entscheide ich mich für die Psychiatrie

Das Tolle an meiner Arbeit hier ist vor allem der besondere Patientenkontakt. Er ist viel inniger als in anderen Bereichen, denn man kann sich hier mehr Zeit für jeden Einzelnen nehmen. Zudem sind die Krankheitsbilder sehr individuell: Selbst Patienten/-innen, die per Diagnose unter derselben seelischen Störung leiden, weisen ganz unterschiedliche Symptome auf. Die Multiprofessionalität im Team macht das Arbeiten besonders spannend. Gerade in der Psychiatrie ist es wichtig, dass verschiedenen Berufsgruppen Hand in Hand arbeiten. Ob Psychologen/-innen, Ärzte/-innen, Pfleger/-innen oder Sozialarbeiter/-innen – alle sind eingebunden und bilden ein Netzwerk, das die Patienten/-innen bestmöglich unterstützen soll. Und es gibt viele Überschneidungspunkte mit weiteren Fachgebieten der Medizin, sodass es stets ein abwechslungsreicher Beruf bleibt.

Meine Aufgaben bei Vitos

Durch meine derzeitige Famulatur arbeite ich Vollzeit in der Klinik. Dort nehme ich an therapeutischen Sitzungen teil, führe medizinische Untersuchungen und Anamnesegespräche durch oder begleite Gruppentherapien wie beispielsweise Sucht- oder Edukationsgruppen. Ich schätze das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird. Ich bekomme viel gezeigt, sammle gleichzeitig wertvolle praktische Erfahrungen und schaue nicht nur zu. Durch den juristischen Kontext fällt besonders viel Dokumentationsarbeit an. Hier unterstütze ich meine persönliche Mentorin und das ärztliche Team. Ich kann mir sehr gut vorstellen, meinen Facharzt in der Psychiatrie zu absolvieren und ebenso reizt mich auch die Weiterbildung mit dem Schwerpunkt forensische Psychiatrie.

Berufliche Zukunft im Bereich Forensik

Ich bin froh, dass mich meine Neugierde dem Bereich Psychiatrie nähergebracht hat und mir Vitos als Partner für mein restliches Medizinstudium zur Seite steht. Ich möchte zwar auch nochmal in die Neurologie hineinschnuppern, aber die Komplexität der Forensik fasziniert mich. Die Realität dort ist eine ganz andere als diejenige, die man als Außenstehende/-r vom Hörensagen mitbekommt. Es gibt leider in unserer Gesellschaft, bezogen auf psychische Erkrankungen, noch viele Stigmatisierungen und Vorurteile, die nur langsam abgebaut werden. Wir arbeiten in der Klinik mit psychisch kranken Menschen, deren seelische Verfassung zu ihrem Fehlverhalten geführt hat und versuchen unseren Teil dazu beizutragen, sie auf ein straffreies Leben vorzubereiten.

Mehr über das Vitos Stipendienprogramm für Medizinstudentinnen und -studenten erfahren Sie hier [2].