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„Es werden immer alle mitgenommen“

Pflegeschüler blicken auf die ersten 18 Monate der Ausbildung zurück

Im Oktober 2017 starteten wir mit 18 Schülern und Birgit Becker als Klassenleiterin in die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger.

Wie haben wir die Ausbildung bisher erlebt? Das möchten wir hier berichten.

Gemeinschaft gefunden

Nach dem ersten Halbjahr waren wir nur noch zu zwölft, dafür aber fest entschlossen und hoch engagiert. Im Oktober 2018 kam eine Schülerin des K 2015 hinzu. Sie wurde sofort in die Gruppe aufgenommen und nun durchlaufen wir zu dreizehnt die weitere Ausbildung.

Innerhalb eines Jahres sind wir zu einer sich gut ergänzenden Gruppe geworden. Mit der Zeit haben wir auch private Verbindungen zueinander gefunden. Wir gehen immer gut und rücksichtsvoll miteinander um und achten sehr darauf, dass „immer alle mitgenommen werden“. Wir können nicht nur miteinander feiern, wir haben zur Gemeinschaft gefunden!

Bereits nach dem ersten großen Schulblock durften wir auf dem Eichberg die Welt der psychiatrischen Pflege kennenlernen – alles neu, verheißungsvoll, spannend und eben Pflege live.

Verteilt auf verschiedene Stationen lernten wir die Kliniken Eichberg und Rheinhöhe kennen, also die Erwachsenpsychiatrie sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Auch die Wohnverbünde und –gruppen der begleitenden psychiatrischen Dienste standen auf dem Programm. Jeder durchlief bis jetzt mehrere Stationen und erfuhr von den anderen Stationen durch die Schüler, die dort eingesetzt waren. Wir konnten bis jetzt also schon sehr viel über die bestehenden Einrichtungen, ihre Strukturen, Abläufe und ihr Leistungsangebot erfahren.

Es geht schnell, konzentriert und anspruchsvoll voran

Parallel hierzu verläuft unsere theoretische Ausbildung. Praxiseinsätze mit einer Dauer von vier bis fünf Wochen sind regelmäßig von zwei- bis dreiwöchigem Blockunterricht in der Schule auf dem Eichberg unterbrochen. Die praktischen Erfahrungen sind also stets von theoretischem Unterricht begleitet.

Zunächst lernten wir flott und zügig in oft anstrengenden achtstündigen Unterrichtstagen allgemeine Teile der Gesundheits- und Krankenpflege in der stationären Versorgung aller Altersgruppen kennen. Der Fächerkanon umfasst neben der Pflegewissenschaft pflegerelevante Teile der Naturwissenschaften und der Medizin, der Geistes- und Sozialwissenschaften. Ein weiterer besonderer Schwerpunkt unseres Unterrichtes sind Psychologie und Psychiatrie. Aber auch pflegerelevante Teile aus den Gebieten der Politik, aus Recht und Wirtschaft begleiten unsere praktische Ausbildung auf den jeweiligen „Lehrstationen“.

Bis jetzt unterrichteten uns elf hoch spezialisierte Lehrkräften. Wir bestätigen unserer Schule anerkennend, dass sie es mit dem Unterricht richtig ernst meint. Es geht schnell, konzentriert und anspruchsvoll voran, aber immer auch mit einem offenen Ohr für die Bedürfnisse und manchmal Nöte von uns Azubis.

Außeneinsätze in Wiesbaden und Rüdesheim

Seit gut einem halben Jahr sind die ersten von uns in den auswärtigen, somatischen Ausbildungsstationen, der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden und dem St. Josefs-Hospital in Rüdesheim, tätig. Dort wird auch das verbliebene Drittel unseres Kurses seinen auswärtigen Dienst beginnen. Dieser Ausbildungsabschnitt ist für uns eine besondere Erfahrung. Wir sind zwar nur gut 28 Wochen dort eingesetzt, werden aber unser Examen wie die dortigen Schüler ablegen. Wir lernen also das gleiche Pensum, nur eben in deutlich kürzerer Zeit. Wir absolvieren zehn Wochen in der Chirurgie und elf Wochen im internistischen Bereich. Weitere Stationen sind die Gynäkologie, Geburtshilfe und Neurologie. Hierbei durchlaufen wir nicht selten sieben und mehr Ausbildungsstationen. Hinzu kommen 13 Wochen Ausbildung in der ambulanten Pflege.

In den Gesprächen untereinander geht es meist um das Neue, was wir auf unseren Außeneinsätzen erleben. Immer kommt aber auch die Freude zum Ausdruck, die nächsten Stationen in der psychiatrischen Ausbildung zuhause auf dem Eichberg zu durchlaufen.

Bildquelle: Vitos