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    Jennifer Orazem /
  • 1 Kommentar 
  • Kategorie Aus- und Weiterbildung, Einrichtungen, Karriere, Mitarbeiter, Schulen für Gesundheitsberufe
Sprung ins kalte Wasser

Sprung ins kalte Wasser

24. Januar 2018

Projekt Schülerstation – ein Erfahrungsbericht

In dem Projekt „Schülerstation“, welches mittlerweile seit 2013 existiert, übernimmt ein Kurs, der kurz vor dem Examen steht, zwei Wochen die Verantwortung für die Patienten einer ganzen Station. Den Frühdienst, Spätdienst und Nachtdienst der Frühreha II der Vitos Klinik für Neurologie Weilmünster stellen dann die Auszubildenden. Die examinierten Pflegekräfte unterstützten lediglich bei Fragen und Unsicherheiten.

Die Aufregung war groß

So viel zum Projekt an sich. Man kann sich wohl jetzt schon ein gutes Bild davon machen, wie es den meisten Auszubildenden vor und während ihres Einsatzes dort geht. Abgesehen davon, dass man sich darauf freut, endlich zeigen zu können, was man in den vergangenen drei Jahren gelernt hat, ist man so aufgeregt, wie sonst nur vor wichtigen Prüfungen. Und so ging es auch mir.

Fragen über Fragen – bevor das Projekt überhaupt angefangen hatte

Hatte ich in den letzten drei Jahren alles gelernt, was ich nun brauchen würde? Kann ich meinen großen Respekt vor Trachealkanülen und deren Pflege überwinden, und wenn nicht, bin ich dann keine gute Pflegerin? Würden mich auch andere Berufsgruppen ernst nehmen und mit mir kommunizieren wollen? Würde ich mich ohne Einarbeitung in den Stationsablauf einfinden können? War ich bereit, die volle Verantwortung für eine Patientengruppe zu übernehmen?

Vor meinem ersten Dienst war ich mir mittlerweile sicher, ich würde den Anforderungen der Station und auch den Anforderungen an mich selbst, eine gute Gesundheits- und Krankenpflegerin zu sein, nicht gerecht werden können.

Der erste Nachtdienst

Am ersten Tag der Schülerstation hatte ich Nachtdienst. Ich kam 20 Minuten vor Dienstbeginn an und erwartete ein riesiges Chaos. Als ich jedoch ins Dienstzimmer kam, war ich die Einzige, die angespannt war. Meine Mitschüler, die im Spätdienst waren, waren alle völlig ruhig und sagten mir, dass die Aufregung verfliegen würde, sobald ich arbeite. Dessen war ich mir nicht so sicher.

Im Nachtdienst waren wir zu dritt. Nachdem wir uns jeweils Zimmer ausgesucht hatten, für die wir die kommende Nacht zuständig waren, wussten wir alle erst mal nicht wirklich, was wir anschließend tun sollten.

Anders als bei meinen Befürchtungen, dass uns die Examinierten nicht helfen würden, erklärten sie uns den groben Ablauf für die Nacht und begleiteten uns zunächst auch in die Zimmer. Wir mussten zwar die Patienten alleine versorgen, jedoch fühlte man sich sicherer, wenn man ein paar Fragen stellen konnte. Das Wissen, dass man im Notfall einen Ansprechpartner hat, ließ mich immer zuversichtlicher werden, es auch selbstständig schaffen zu können. Und somit versorgten wir immer mehr Patienten ohne die Aufsicht der examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger.

Die erste Nacht war sehr anstrengend und auch meine nächsten Dienste waren sehr stressig. Wohl vor allem, weil ich den Anspruch hatte, alles perfekt zu erledigen. Zu Anfang der Schicht bin ich sicherlich jeden Weg vier Mal gelaufen, da ich ständig irgendwelche Kleinigkeiten außerhalb oder im Zimmer vergessen hatte. Meine Selbstorganisation ließ sehr zu wünschen übrig.

Doch von Tag zu Tag wurden meine Mitschüler und ich sicherer im Umgang mit den Patienten, der Selbstorganisation, der Verantwortung und den Stationsabläufen.

Und somit bekam ich auch immer mehr Antworten auf die Fragen, die ich mir vor Beginn des Projekts stellte.

Verantwortung als Geschenk und Herausforderung

Natürlich kann man auch, wenn die Ausbildung sich dem Ende neigt, immer noch nicht alles wissen. Selbst langjährig examinierte Pflegekräfte müssen manche Dinge nachlesen oder Kollegen fragen. Die Furcht vor der Versorgung von Menschen mit Trachealkanülen konnte meine gesamte Klasse ablegen und jetzt haben viele sogar Spaß daran. Und auch, wenn man kein Sympathisant von Trachealkanülen ist, ist man deshalb noch lange keine schlechte Pflegekraft.

Auszubildende des Projekts „Schülerstation“ mit Geschäftsführer Martin Engelhardt

Auszubildende des Projekts „Schülerstation“ mit Geschäftsführer Martin Engelhardt

Die Angst, dass mich andere Berufsgruppen nicht ernst nehmen würden, war im Nachhinein völlig unbegründet. Ich wurde genauso behandelt, wie die erfahrenen Kollegen.

In den Stationsablauf zu finden, fiel mir, aufgrund der fehlenden Einarbeitung, zunächst schwer, aber mit der Zeit findet man seine Routine und die Laufwege werden weniger.

Außerdem konnte ich am Ende des Projekts die Verantwortung für eine Patientengruppe nicht mehr als Last, sondern eher als Geschenk und Herausforderung sehen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Schülerstation ein Projekt ist, vor dem man anfangs großen Respekt, vielleicht sogar Angst hat. Das sagten auch alle anderen mit denen ich gesprochen habe.

Gleichzeitig bestätigten sie mir, dass die Schülerstation ein großartiges Projekt ist, bei dem man in zwei Wochen eine Menge lernt und einen guten Einblick in die spätere Arbeit eines examinierten Gesundheits- und Krankenpflegers bekommt. Und genau das ist auch mein Eindruck.

Bildquelle: Vitos
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  • / Schlagworte  Ausbildung Altenpflege, Ausbildung Gesundheits- und Krankenpfleger, Ausbildung Gesundheitsbranche, Ausbildung Pflege, Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, Blog, Projekt „Schülerstation“, Psychiatrie Hessen, Psychologie, Vitos, Vitos Blog, Was macht ein Gesundheits- und Krankenpfleger, Wie wird man Gesundheits- und Krankenpfleger, Wie wird man Pfleger
Autor/in Jennifer Orazem

Gesundheits- und Krankenpflegeschülerin, Kurs 15-18

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1 Kommentar Kommentieren
  1. Christian Benner am 25. Januar 2018 um 13:43

    Das Projekt „Schülerstation“ ist aus vielen Blickwinkeln eine sinnvolle aber auch lehrreiche Erfahrung. Die Zusammenarbeit hierfür gelingt gut mit unseren vielen verschiedenen Berufsgruppen. Ich wünsche auch den nächsten Kursen ähnlich gute Eindrücke, wie es im obigen Bericht beschrieben wird.

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