Blicke in tief Verborgenes
Wer die Zukunft gestalten will, sollte die Vergangenheit kennen  – Geschichten einer vergessenen Generation. Symposium beschäftigt sich mit Studie zu Kranken- und Lebensgeschichten von langjährigen Bewohnern der Heilpädagogischen Einrichtungen

„Sind Sie ein guter Mann?“ – die erste Begegnung von Professor Erik Weber mit einer unserer Bewohnerinnen beginnt mit einer Frage. Seine etwas unbeholfene Antwort „Ja, ich denke schon“ kann die Zweifel zunächst nicht aus dem Weg räumen. Sie fragt erneut kritisch nach. Mit Zweifeln an der Richtigkeit seiner Antwort, aber der Notwendigkeit einer klaren Aussage bewusst, antwortet er: „Ja, ich bin ein guter Mann“. In diesem Moment entspannt sich die Bewohnerin, das Interview kann beginnen.

Geschichten, die das Leben schreibt. Doch immer im Rahmen des institutionellen Korsetts. Geprägt von Erfolgen, Misserfolgen, Demütigungen, Krisen und Zweifeln. Als Forschungsprojekt haben wir eine Studie zur Lebenssituation der Bewohner der ehemaligen Heilpädagogischen Einrichtungen (HPE) 25 Jahre nach dem Auszug aus der Psychiatrie in Auftrag gegeben. Anfang Juni wurde die Studie bei einem Symposium in Kassel vorgestellt.

Die „innere Uhr“ und wie sie tickt

Während der eine schon früh morgens putzmunter und leistungsfähig ist, kommt der andere nur schwer aus dem Bett, dreht dafür aber in den späten Abendstunden richtig auf und macht die Nacht zum Tage. Oft ist die Rede von den sogenannten „Lerchen“ und „Eulen“. In der Medizin hingegen sprechen wir von verschiedenen Chronotypen. Doch niemand sucht sich seine Präferenz für die Morgen- beziehungsweise Abendstunden aus. Vielmehr handelt es sich dabei um ein komplexes Zusammenspiel von genetischen Anlagen und Umwelteinflüssen.

Gefahrenzone Familie – Die Ursprünge von Dissozialität, Aggression und Gewalt

Jeder Mensch hat ein angeborenes Bedürfnis nach Bindung. Diese ist ein entscheidender Faktor für eine gesunde Entwicklung. Die Familie bildet die „Keimzelle“ von Gesellschaftssystemen. Sie ist für das heranwachsende Kind im Idealfall ein Ort der Geborgenheit und der Sozialisation. Doch nicht jedes Kind wächst in einem behüteten Elternhaus auf. Die Familie kann auch zur Gefahrenzone werden, zu einem Ort voller Angst und Einsamkeit. Was richten Vernachlässigung und Gewalt in der kindlichen Seele an?

Musik verbindet – 40 Jahre Singkreis, 40 Jahre ehrenamtliches Engagement

Endlich wieder Freitag! Die Spannung steigt, die Aufregung spüren wir in unseren Räumen. Unsere Bewohner zeigen sich uns mit ihrer Freude. Sie erzählen uns von den wunderbaren Momenten und von ihren Lieblingsliedern. Können sie es uns nicht erzählen, dann sehen wir es in ihren strahlenden Augen.

Jeden Freitag besuchen zwei Gernsheimer Familien unsere Bewohner in der Tagesstätte der Vitos Teilhabe im Phillipshospital. Seit vier Jahrzehnten wird nun schon gemeinsam gesungen und musiziert.

Bretter, die die Welt bedeuten/Lampenfieber – mit dem Vitos Theater-Ensemble auf der Bühne

19:55 Uhr – jetzt gibt es kein zurück! Wir sind auf unseren Plätzen hinter der Bühne, sind geschminkt, in unseren Kostümen – und aufgeregt. Die Saaltür geht auf, die Zuschauer strömen herein. Ist es eine gute Idee, durch den Spalt im Vorhang zu schauen und festzustellen, wer alles reinkommt? Der Kollege, die Freundinnen von zuhause und, oh Schreck, jemand aus der Chefetage!

Hypochondrie – die krankhafte Angst vor Krankheiten

Beim kleinsten Kopfschmerz wird ein Hirntumor vermutet, die Verdauungsbeschwerden weisen mit Sicherheit auf Darmkrebs hin und das leichte Stechen in der Brust beim letzten Joggen kann nur ein Indiz für eine akute Herz-Kreislauf-Erkrankung sein – rund ein Prozent der Bevölkerung ist, so aktuelle Schätzungen, von einer hypochondrischen Störung betroffen. Diese Menschen leben in ständiger Angst, an einer lebensbedrohlichen Erkrankung zu leiden.

Lerntage auf dem „Kohlhof“ – Intensive Vorbereitung auf das Examen

Unser Kurs K13-2 der Vitos Gesundheitsakademie Bergstraße wird im Sommer dieses Jahres das Examen in der Gesundheits- und Krankenpflege ablegen. Um hierfür gut vorbereitet zu sein, bietet die Vitos Gesundheitsakademie Bergstraße sogenannte „Lerntage“ an. Raus aus der Schule, rein in die Natur! Drei Tage intensiver Austausch über Fachthemen ist angesagt. Was wir während der „Lerntage“ erlebt haben, möchten wir nun berichten.

Meine Arbeit als examinierter Krankenpfleger

Mein Name ist Boris Steinberg. Ich bin Krankenpfleger und arbeite bei Vitos Rheingau. Wir sind Teil eines großen Unternehmens, welches dafür da ist, sich für seelisch behinderte und seelische kranke Menschen einzusetzen, diese zu behandeln und in Wohneinrichtungen zu versorgen. In meiner aktuellen Position kümmere ich mich um die Lebensbedürfnisse unserer Klienten. Dazu zählt die Versorgung in lebenspraktischen Feldern. Genauso zielt meine tägliche Arbeit aber auch darauf ab, unsere Klienten wieder in ein selbstständiges Leben zu entlassen, sofern dies möglich ist.