Euthanasie Tag

Gedenken zum ersten September - die Geschichte von Maria Schreiner

Jedes Jahr am 1. September erinnert Vitos an die Opfer der NS-Krankenmorde. Eine von ihnen ist Maria Schreiner. Sie wurde 1944 in einer Einrichtung ermordet, die heute von Vitos betrieben wird. Grund für ihre Ermordung war, dass Maria Schreiner den „Rasse“-idealen und dem Nützlichkeitsdenken des NS-Regimes nicht entsprach. Die als „Euthanasie“ bezeichnete systematische Tötung von behinderten und psychisch kranken Menschen, die mit Blick auf die Adresse der Berliner Verwaltungszentrale später „Aktion T4“ genannt wurde, nahm ihren Anfang im Jahr 1939.

In der Hospitalkirche in Riedstadt wurde am Dienstag den Opfern des Euthanasieerlasses gedacht. Der Erlass wurde auf den 1. September 1939 zurückdatiert. 596 seelisch kranke und geistig behinderte Menschen wurden in der Zeit des Nationalsozialismus von Riedstadt aus dem Philippshospital abtransportiert und ermordet.

Gedenkveranstaltung im Vitos Klinikum Heppenheim
  Heute am 8. Mai 2015 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Und genau deshalb weihen wir heute im neuen Vitos Klinikum Heppenheim die Gedenkplatte zur Erinnerung an die Ermordung psychisch kranker Menschen ein. Sie ist Zeichen der Erinnerung und dafür, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um die Zukunft neu zu gestalten.

Für ein Jahr liegt sie hinter uns: die Gedenkstunde zum 1. September. Ein wichtiges Datum, ein schwieriges auch! Einmal im Jahr zurückblicken: in eine Vergangenheit, die wir lieber nicht hätten, auf eine Zeit, als „der Eichberg“ (heute Vitos Rheingau) von einer Heil- zu einer Mordanstalt wurde. Sein damaliger Direktor, Friedrich Mennecke, war aktiver Teil der T4-Aktion, organisierte den Krankenmord in der Berliner Zentrale Tiergartenstraße 4 (deshalb T4) mit, sorgte für die Transporte der Eichberger Patienten nach Hadamar in die Gaskammern, später für die dezentrale Euthanasie auf dem Eichberg selbst: Töten durch Gift, Hunger, Kälte …