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Florence Nightingale und Agnes Karll als Geister erschienen

Projekt „Geschichte der Pflege“ der Vitos Schule für Gesundheitsberufe Hochtaunus

Zwei Kurse, eine Woche, ein Klassenraum, 30 Personen: Wie soll das werden?

Diese Frage stellten sich die Auszubildenden der beiden Kurse der Vitos Schule für Gesundheitsberufe Hochtaunus [1] als sie vom Projekt Geschichte der Pflege gekoppelt mit den Vorbereitungen zum 50-jährigen Schuljubiläum erfuhren.

Fragezeichen über Fragezeichen …

Es war nicht anders zu erwarten: Ankommen Montagmorgen: Kurs 2016 geschlossen auf einer Seite des Klassenraumes, Kurs 2017 auf der anderen.

Nachdem sich die Kurse für ein erstes Warm-up schon einmal mischen mussten, begingen sie gemeinsam die Vernissage zum Altertum von Pflege und Medizin. Die Schüler schauten sich mittels eines Strukturlegeplans (man bringt auf Kärtchen geschriebene Begriffe in eine sinnvolle Struktur) wegweisende Aspekte des Mittelalters an. Anschließend arbeiteten sie in kursübergreifenden Kleingruppen an verschiedenen Themen der Pflege ab der Neuzeit. Sie füllten die Schule mit bunten Plakaten, Flipcharts und Wandzeitungen. Zudem erstellten sie gemeinsam Power-Point-Präsentationen. Die Stimmung wurde auch zunehmend bunter 🙂

Wichtig zu wissen: Die Zeit der Pflege im Nationalsozialismus haben wir in dieser Woche bewusst ausgeklammert. Wir unterrichten dieses wichtige Thema gesondert. In dieser Woche wäre weder die nötige Zeit noch der angemessene Rahmen dafür gewesen.

Der Klassenraum schien plötzlich nicht mehr zu klein für zwei Klassen

Gemeinsam machten sich die Schüler an das Kreieren eines szenischen Spiels zum Thema: „Pflege gestern-heute-morgen“.

Wie sollten sie das in zwei Tagen bewältigen? Sie grübelten, verfassten erste Texte, verwarfen sie wieder. Sie überlegten sich Kostüme und ein Bühnenbild. Nach wenigen Stunden spielten sie das erste Mal „ins Blaue“. Und es zeigte sich: es gibt sie auch hier, die Talente für’s Theaterspielen!

Schlüpften in die Rollen von Florence Nightingale und Agnes Karll

Schlüpften in die Rollen von Florence Nightingale und Agnes Karll

Obwohl noch nicht alle überzeugt waren, wie das Ganze im November auf die Bühne zu bringen sei, ging man doch mit vielen guten Eindrücken aus der gemeinsamen Woche. Zahlreiche Schüler fanden es schön, die Klassengrenzen geöffnet, und gemeinsam gelernt, gelacht, erdacht und gespielt zu haben.

Und das Jubiläum?

Am 16. November war das Lampenfieber allen Schülern anzumerken, als sie sich nach zwei intensiven Vorbereitungstagen auf der Bühne einfanden – vor allen Festgästen!

„Chillenden“ und sich über die Gegebenheiten des aktuellen Pflegealltags austauschenden Auszubildenden aus der Gegenwart erschienen die Geister von Florence Nightingale (Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege) und Agnes Karll (Reformerin der deutschen Krankenpflege). Sie zeigten ihnen auf, unter welchen Zuständen sie damals arbeiten und welche Kämpfe sie austragen mussten. Bei allen Schwierigkeiten und Mühen im heutigen Stationsalltag hat sich, gemessen daran, in der Pflege doch sehr vieles zum Positiven gewendet.

Den Ausblick auf die Zukunft gaben die beiden „Zukunftsschwestern“. Gekleidet mit Glitter und Glimmer freuten sie sich, für sich und alle Kollegen auf den Stationen, über die Erfolge der Pflegekammer. Genauer gesagt, über Personalausstattung, Personalmix, Zeit für Patienten, adäquate Bezahlung (die schon mal einen spontanen Malediven-Urlaub mit der Familie ermöglicht J), um nur einige Punkte zu nennen. So kam das humorig vorgetragene Stück zu einem schwungvollen Abschluss.

Eine gelungene Aufführung

Eine gelungene Aufführung

Nach herzlichem Applaus und Komplimenten für Schauspieler und Bühnenbildner waren sich alle einig: klassenüberschreitende Projekte machen Spaß!!! Und die Frage steht im Raum: Wann führen wir das Stück denn noch mal auf?

Bildquelle: Vitos