Albträume, in denen die Betroffenen verfolgt werden oder ähnliche Angst einflößende Erfahrungen durchleben, könnten dank einer völlig neuen Behandlungsmethode schon bald der Vergangenheit angehören.
In Zusammenarbeit mit Prof. Paulus von der Universitätsklinik Göttingen und einem interdisziplinären Team aus Physikern, Philosophen, Psychologen und Psychiatern habe ich die Möglichkeit der Klarträume näher erforscht. Normalerweise sind unsere Träume unkontrollierbar, da der Verstand im Ruhemodus ist. Menschen mit Klarträumen können ihr Bewusstsein und den Traum zusammenführen. Sie erkennen, dass es sich bei dem Erlebten um einen Traum handelt, und können ihn als Außenstehende beobachten. Mit etwas Training können sie die Träume sogar kontrollieren.
Gamma-Wellen für einen erholsamen Schlaf
In einem Versuch mit 27 Probanden ist es uns gelungen, innerhalb der Traumschlafphase der Teilnehmer diese Art zu träumen auszulösen. Das Gehirn der Probanden wird über Elektroden auf der Kopfhaut durch minimale elektrische Impulse stimuliert. Bei diesen Impulsen handelt es sich um sogenannte „Gamma-Wellen“, die wir zuvor bei Menschen mit Klarträumen nachgewiesen hatten. Die für den Klartraum notwendigen „Gamma-Wellen“ werden durch die Elektroden künstlich hergestellt.
Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen
Die Entdeckung könnte für all jene Menschen hilfreich sein, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden und in deren Träumen die traumatischen Erfahrungen oft wiederkehren. Ein Klartraum kann den Betroffenen helfen, die Auswirkungen der Angstträume auf ihre Gefühlswelt zu reduzieren und sich Schritt für Schritt zu erholen. Der positive Effekt von Klarträumen ist bereits seit Längerem bekannt. Bisher hatte man in Gesprächen versucht, mit den Betroffenen diese Fähigkeit zu trainieren. Dieser Weg ist jedoch schwierig und nicht jedem gelingt es von selbst, einen Klartraum herbeizuführen. Die neue Methode ist eine Chance für diejenigen, denen das klarträumen nicht gelingt.
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