Erfahrungsbericht meines Studiums Bachelor of Arts Social Healthcare/Psychiatric Nursing
Mein Studium ist nun zu Ende. Der krönende Abschluss meiner dreijährigen Studienzeit war die Feier, die im Festsaal von Vitos Gießen-Marburg Anfang Dezember stattfand. Von den Erfahrungen während meines Studiums möchte ich nun berichten.
Verleihung der Bachelor-Urkunden
Ein schönes Ende, denn durch die Verleihung der Bachelor-Urkunden konnte jeder von uns nun den erfolgreichen Abschluss in seinen Händen halten. Vitos Geschäftsführer Reinhard Belling, Vitos Personalleiter Jochen Schütz sowie Professor Dr. Herbert Hockauf und Marie-Luise Koch als Vertreter der Steinbeis Hochschule gratulierten uns und betonten, welche enorme Leistung wir in den drei Jahren erbracht haben. Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, hielt ebenfalls einen Vortrag und übergab uns die Urkunden gemeinsam mit Marie-Luise Koch.
Inhalte und Rahmenbedingungen des Bachelor-Studiums schilderte mein Kollegen David Hamerla in seinem Erfahrungsbericht. In diesem Beitrag möchte ich vor allem auf meine persönlichen Erfahrungen während des Studiums eingehen.
Berufsbegleitendes Studium
Das Studium verlief berufsbegleitend in einer Kooperation von Vitos und der Steinbeis-Hochschule Berlin. Wissenschaftliche Mitarbeiter des Steinbeis-Transfer-Institut, Studienzentrum Marburg, der Steinbeis-Hochschule Berlin organisierten und begleiteten das gesamte Studium sowie die Seminartage. Ziel des Studiums war es, die erlernten theoretischen Studieninhalte mithilfe unseres jeweiligen Projekts in die Praxis zu überführen. Dazu mussten wir regelmäßig sogenannte Transferreporte erstellen. Außerdem schrieben wir zum Abschluss der meisten Seminare eine Klausur. Weitere Leistungsnachweise waren die Projekt-Studien-Arbeit, die Studienarbeit sowie als Abschluss die Abgabe der Bachelor-Thesis. Mithilfe des Stipendiums von Vitos konnte ich Studiengebühren, Anreise- und Unterkunftskosten sowie die Gebühren der Studienreise nach Holland anteilig abdecken. Jeden Monat gab es zwei Seminartage. An diesen stellte uns unser Arbeitgeber frei.
Mein Projektthema: Achtsamkeit
Zum Studienstart legte ich gemeinsam mit meiner Pflegedienstleitung Christiane Beinroth und in Rücksprache mit meiner Stationsleitung mein Projektthema fest. Ich interessierte mich schon immer für das Thema Achtsamkeit. Genauer gesagt, wollte ich mich mit der veränderbaren Haltung eines Menschen gegenüber herausfordernden Situationen beschäftigen. Ich arbeite auf einer Station für Abhängigkeitserkrankungen. Zunächst plante ich, dort eine Achtsamkeitsgruppe zu etablieren. Da ich allerdings während des Studiums Mutter geworden bin, haben sich die Pläne für meine Projektarbeit noch mal verändert. Ich blieb aber bei dem Thema Achtsamkeit.
Den Kollegen auf Station den Arbeitsalltag erleichtern
Ich ging in mich und überlegte, in welche Richtung meine Projektarbeit gehen sollte. Gern wollte ich etwas entwickeln, was meinen Kollegen auf Station den Arbeitsalltag erleichtert. Also konzentrierte ich mich auf die konzeptionelle Erarbeitung von achtsamkeitsbasiertem Stressmanagement für Arbeitende in der stationären, psychiatrischen Versorgung. Die Erfahrungen, die ich seit 2009 als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Psychiatrie sammelte, machten mir bewusst, dass man sich selbst in diesem anspruchsvollen Job nicht aus dem Auge verlieren darf. Dadurch, dass ich während des Studiums Mutter wurde, bekamen Achtsamkeit und Selbstfürsorge eine noch größere Bedeutung für mich. Achtsam mit sich und seiner Umwelt umgehen und bewusst wahrzunehmen, was die Welt, ein Kind und die eigene Arbeit in einem auslösen, ist wichtig. Sensibler mit sich umzugehen, kann man lernen. Es zu leben, knüpft daran an, etwas an sich und seiner Einstellung verändern zu wollen.
Verbessertes Stressmanagement
Ich war sehr froh, dass ich trotz dieser neuen und wundervollen Aufgabe in meinem Leben meine Projektarbeit neu strukturieren und zu Ende führen konnte. Durch die Ausarbeitung ist mir bewusst geworden, wie bedeutend es ist, sich in Selbstakzeptanz zu üben und zu lernen, wie man mit seinen aufkommenden Emotionen und Gedanken umgehen kann. Nimmt man diese Affekte bewusst wahr, kann man lernen, sie zu steuern, und damit etwas Positives bewirken. So hoffe ich, selbst offener zu werden, für jeden Gast, der als Gefühl oder Emotion anklopft. Das möchte ich durch meine Projektarbeit weitergeben. Ich wünsche mir, dass mein Konzept zu einem verbesserten Stressmanagement beiträgt, welches auch in Zukunft durch die Kollegen umgesetzt und gelebt wird.
Es bedeutete mir sehr viel, dass ich trotz der Elternzeit mein Studium zu Ende bringen konnte. Die Pflegedienstleitung, die Station auf der ich arbeite und das Steinbeis-Transfer-Institut bestärkten mich in meiner Entscheidung. Ich fühlte mich stets unterstützt und gut aufgehoben. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich diese Entscheidung getroffen habe. Während unserer Abschlussfeier erfuhr ich dann, dass meine Projektarbeit als eine der drei Arbeiten unseres Jahrgangs mit dem höchsten Praxisnutzen für Vitos ausgewählt und prämiert wurde – einen schöneren Abschluss dieser intensiven drei Jahre hätte ich mir nicht wünschen können.
Ich danke allen meinen Kommilitonen für diese tolle Zeit – ich bin froh, dass ich so viele tolle Menschen kennenlernen durfte. Ein weiterer Dank geht natürlich an alle Dozenten unseres Studienganges, die uns jedes noch so schwierige Thema nahelegen konnten.
Bildquelle: Dennis Möbus
6 Kommentare Kommentieren