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    PD Dr. med. Peter M. Wehmeier, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie /
  • 2 Kommentare 
  • Kategorie Allgemein, Digitalisierung, Vitos Welt
Ist es zu Hause wirklich am schönsten?

Ist es zu Hause wirklich am schönsten?

10. Juni 2020
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unseren Arbeitsalltag

Durch die Corona-Pandemie sind wir mit einer völlig neuen Situation konfrontiert, die sich ganz erheblich auf unseren Arbeitsalltag und auf unser Privatleben auswirkt. Die Pandemie hat Veränderungen mit sich gebracht, die bei vielen Menschen zu einer tiefen Verunsicherung geführt haben. Nicht zuletzt im Arbeitsalltag.

Klinisch tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sahen sich beispielsweise durch die umfangreichen Hygiene-Maßnahmen zum Infektionsschutz mit einem zusätzlichen Arbeitsaufwand konfrontiert. Viele, die ihren Arbeitsplatz in der Verwaltung haben, mussten plötzlich von zu Hause aus arbeiten. Auf diese Weise haben viele Menschen notgedrungen ihre ersten Erfahrungen mit dem Homeoffice gemacht.

Arbeit und Privatleben vermischen sich

Das Homeoffice bringt eine tiefgreifende Veränderung des Arbeits- und des Privatlebens mit sich. Wenn sich der Arbeitsplatz plötzlich in der eigenen Wohnung befindet, ergeben sich völlig neue Stressfaktoren. Das liegt daran, dass sich zwei wichtige Lebensbereiche, nämlich Arbeit und Privatleben, vermischen und oft durcheinandergeraten. Der unmittelbare Kontakt zum bisherigen Arbeitsumfeld wird entkoppelt. Einerseits nimmt die soziale Kontrolle durch das Arbeitsumfeld ab, andererseits wird aber auch der informelle Austausch unter Kolleg/innen weniger. Die Vorgesetzten sind von der Arbeitsrealität der Mitarbeiter/innen weiter entfernt, der Kontakt wird spärlicher, die Kommunikation läuft nicht immer problemlos. Technische Probleme stellen oft eine zusätzliche Herausforderung dar.

Bremse für die Karriere?

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen sich die Frage, ob das Homeoffice vielleicht eine Bremse für ihre Karriere ist. Vielen fällt es schwer, sich selbst zu motivieren. Sie haben nicht den Antrieb, sich auf ihre Arbeit zu fokussieren, und ziehen sich zurück. Der spontane persönliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen fehlt. Zu den negativen Folgen gehören zunehmende Isolation und Vereinsamung. Bewegungsmangel und vermehrter Suchtmittelkonsum können eine zusätzliche Gefahr für die körperliche und psychische Gesundheit sein. Verwahrlosung zu Hause, das Aufschieben von Aufgaben sowie innerfamiliäre Spannungen und Konflikte können die Situation verschlimmern.

Was man tun kann

Angesichts der Probleme, die das Homeoffice mit sich bringen kann, ist es wichtig, die zwischenmenschlichen Beziehungen nicht zu vernachlässigen. In manchen Situationen ist es wichtig, sich gut abzugrenzen und persönliche Freiräume zu schaffen. Wenn ein gemeinsamer Haushalt besteht, gilt es die Rollen und Aufgaben klar zu verteilen. Die besonderen Anforderungen des Homeoffice müssen mit den Angehörigen besprochen werden. Darüber hinaus sollten rechtliche Fragen geklärt sein: Wie ist es um den Datenschutz bestellt? Greift die Unfallversicherung? Gibt es ein Recht auf Rückkehr an den alten Arbeitsplatz?

Kompromisse und Selbstfürsorge

Von Stress betroffene Menschen sollten fürsorglich mit sich umgehen, Prioritäten setzen und sich auf wirklich Wichtiges konzentrieren. Selbstorganisation hilft, um Aufgaben realistisch zu planen und die Risiken von Verwahrlosung und Isolation zu minimieren. Dabei ist es wichtig, Kompromisse einzugehen und sich auch mit einem mittelmäßigen Arbeitsergebnis zufrieden zu geben: „gut genug“ ist das neue „sehr gut“! Geregelte Arbeits- und Pausenzeiten sowie Bewegungs- und Entspannungsphasen, sind essentielle Bestanteile der Selbstfürsorge. Achtsamkeitsübungen, Yoga, Spaziergänge oder Sport können systematisch in den Arbeitstag eingebaut werden. Im Homeoffice zu arbeiten, bietet die Chance flexibel zu sein und Improvisation neu für sich zu entdecken.

Die eigene Selbstmanagement-Kompetenz überprüfen

Doch wie gut ist es um die Fähigkeit sich selbst zu organisieren bestellt? Um diese Kompetenz zu überprüfen, habe ich den Selbstmanagement-Selbsttest (SMST) entwickelt. Er ist ein wissenschaftlich validiertes Instrument zur Erkennung von Stress, Erschöpfung, Burnout und Depression. Der SMST umfasst fünf Fragen, die sich auf fünf wichtige Aspekte der psychischen Gesundheit beziehen: Realitätsbewusstsein, zwischenmenschliche Beziehungen, Zukunftsorientierung, Entscheidungsfindung und effektives Handeln. Den SMST können Sie hier als PDF herunterladen und ausfüllen oder mobil auf dem iPhone durchführen. Die SMST-App wurde für iOS entwickelt und steht kostenlos im Apple App Store zur Verfügung. Auf Basis der Antworten generiert die App eine Graphik, anhand derer die eigene Selbstmanagement-Kompetenz im Zeitverlauf nachvollzogen werden kann.


Selbstmanagement und Therapie

Aufgrund der Pandemie sind die Behandlungsmöglichkeiten für psychiatrische Patient/innen mitunter eingeschränkt. Stationäre Aufenthalte werden verschoben, ambulante Behandlungen finden teilweise am Telefon oder per Videokonferenz statt. Mit der mobilen SMST-App können Patientinnen und Patienten ihre Selbstmanagement-Kompetenz und damit ihr psychosoziales Funktionsniveau jederzeit und überall erfassen. Die Ergebnisse können sie im Anschluss mit ihrer Therapeutin oder ihrem Therapeuten besprechen. Damit leistet die mobile SMST-App auch einen Beitrag zur Digitalisierung in der Psychiatrie und Psychotherapie.


 

Bildquelle: © Claudio Schwarz via Unsplash, Opatus/Wehmeier

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  • / Schlagworte  Arbeit, Blog, Corona, Corona-Pandemie, Covid19, Hessen, Homeoffice, Psychiatrie, Selbstmanagement, Selbstmanagement-Selbsttest, Selbstmanagement-Test, Selbstorganisation, Vitos, Wehmeier
Autor/in PD Dr. med. Peter M. Wehmeier, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Ich bin Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und stellvertretender Klinikdirektor des Vitos Waldkrankenhaus Köppern. Darüber hinaus lehre ich an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. Wissenschaftlich beschäftige ich mich schwerpunktmäßig mit den Themen arbeitsplatzbezogener Stress, Selbstmanagement und Digitalisierung in der Psychiatrie.

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2 Kommentare Kommentieren
  1. Claudia Dolle am 13. Juni 2020 um 12:17

    Lieber Dr. Wehmeier, ich habe die App gleich mal ausprobiert. Ich habe Top-Werte erreicht:).

    Nun stellt sich aber die Frage: Was fangen Leute mit einem schlechten Ergebnis an? Da würde ich mir konkrete Tipps wünschen.

    Antworten
    • PD Dr. med. Peter M. Wehmeier, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am 15. Juni 2020 um 10:35

      Liebe Frau Dolle,
      vielen Dank für Ihren freundlichen Kommentar! Ich gratuliere zu Ihrem guten Ergebnis im SMST!

      Mein Rat an alle, die nicht so gut im SMST abschneiden, ist der, dass Sie zunächst auf einen guten und fürsorglichen Umgang mit sich selbst achten sollten. Dabei sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Was bereitet mir gerade Stress? Welche meiner inneren Überzeugungen verstärken den Stress?
      Im nächsten Schritt geht es darum, Stressauslöser und Stressverstärker nach Möglichkeit abzubauen: Wie kann ich den Stress reduzieren? Oft hilft es, sich auf das zu konzentrieren, was einem wirklich wichtig ist und andere Dinge weniger ernst zu nehmen. Senken Sie Ihre Ansprüche an sich selbst und zeigen Sie sich öfters mit einem mittelmäßigen Ergebnis zufrieden. Machen Sie Kompromisse, aber geben Sie die Dinge nicht auf, die Ihnen am Herzen liegen.

      Wer das Thema Selbstmanagement vertiefen möchte, kann übrigens auch einen Blick in mein Buch werfen: „Erfolg ist, wenn es mir gut geht! Burnout vermeiden durch Selbstmanagement“. Es enthält 100 konkrete Tipps zur Vermeidung von Stress. Hier ist der Link zum Buch beim Verlag: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/psychologie-psychotherapie-beratung/arbeit-und-organisation/beratung-coaching-supervision/3768/erfolg-ist-wenn-es-mir-gut-geht [vandenhoeck-ruprecht-verlage.com]

      Antworten

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