Der Wunschbaum von Vitos Haina ist ein Ort der Begegnung
Wer in der Dämmerung über das Gelände des alten Klosters in Haina spaziert, erblickt hier und da einen Weihnachtsbaum – doch einer von ihnen fällt besonders ins Auge. Er trägt eine leuchtende Spitze in Form eines Sterns und ist nicht nur mit einer Lichterkette, sondern auch mit zahlreichen Holzkugeln geschmückt, von der keine der anderen gleicht: Das ist unser Wunschbaum.
Herzenswünsche als Kugeln am Baum
Ist der erste Advent da, beginnt das Schmücken – aber nicht mit roten oder goldenen Glaskugeln. Für den Wunschbaum verteilt Pfarrerin und Klinikseelsorgerin Sabrina Niemeyer runde Holzanhänger, die mit Wünschen, Anregungen, Sorgen oder sonstigen Gedanken beschriftet werden können. An dem besonderen Baum bekommen sie einen Ort, an dem sie gelesen und wahrgenommen werden. Sabrina Niemeyer verteilt die Anhänger auf den Stationen der Klinik, in ihren Gottesdiensten und auch in der Andacht, die sie in der Adventszeit jeden Donnerstag am Wunschbaum hält. Mitmachen kann jeder: Ob Patient/-in, Mitarbeiter/-in oder Hainaer Anwohner/-innen. Auch in diesem Jahr hat sich der Wunschbaum nach und nach mit Wünschen gefüllt.
Was unser Inneres bewegt
Wer an ihm vorbeigeht und kurz innehält, kann lesen, was andere Menschen in den Weihnachtstagen bewegt und was sie sich von Herzen herbeisehnen. Ganz unterschiedliche Dinge sind dort aufgeführt und man stellt sich beim Lesen der Weihnachtskugeln unweigerlich selbst die Frage: Was wünsche ich mir eigentlich? „Dabei geht es nicht nur um materielle Dinge. Sondern auch um immaterielle Wünsche und Hoffnungen, die uns beschäftigen und die hier am Wunschbaum ihren Raum bekommen“, sagt Sabrina Niemeyer. „Sie sind ein Schatz, den wir in unserem Inneren tragen und der ausgesprochen werden will. Und gerade deshalb sind Wünsche so wichtig. Sie erfüllen uns mit Hoffnung und Zuversicht.“
Wunschpaten
Wer am Wunschbaum innehält und eine Kugel mit einem kleinen Sachwunsch, dessen Wert auf bis zu 15 Euro festgelegt ist, entdeckt, kann diese Kugel mitnehmen, den Wunsch in Erfüllung gehen lassen und somit einem anderen Menschen eine Freude machen. Und genau diese kleinen Gesten der Nächstenliebe sind es doch, die die Weihnachtszeit so besonders machen und die den Wunschbaum als Ort der Begegnung auszeichnen. Und wir hoffen natürlich, dass alle Wünsche, die auf den Holzkugeln niedergeschrieben wurden, in Erfüllung gehen.
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